Isen:Historischer Erkenntnisgewinn

Georg Escherisch (rechts) holt Reichspräsident Paul von Hindenburg am Bahnhof vom Zug ab. (Foto: Geschichtswerkstatt)

Schorsch Wiesmaier über Georg Escherich und die Einwohnerwehren

Über Georg Escherich, nach dem in Isen eine Straße benannt ist, ist viel zu wenig bekannt. Dass er als Gründer und Chef der Organisation Escherich, kurz Orgesch, in der etwa eine Million Deutsche in nationalistischen, gewaltbereiten und bewaffneten Einwohnerwehren versammelt waren, ein Wegbereiter des Faschismus war, wissen nur Experten. Schorsch Wiesmaier von der Geschichtswerkstatt Dorfen hat sich intensiv mit Georg Escherich, der von 1909 bis 1941 in Isen lebte, befasst. Er hat seine Schriften und Aufzeichnungen gelesen und im bayerischen Hauptstaatsarchiv in seinem dort aufbewahrten Nachlass geforscht. Am kommenden Mittwoch wird Wiesmaier die Ergebnisse seiner Recherchen bei einem Vortrag in Isen vorstellen, den er wegen des großen Interesses bereits zum zweiten Mal hält. Im Juli war der Saal übervoll. Die Zuhörer erwartet ein echter historischer Erkenntnisgewinn: Escherich und seine paramilitärische Organisation Orgesch sind wichtige Mitspieler in der komplexen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Escherich ist zwar selbst wohl kein Faschist und nicht Antisemit gewesen, war aber als gewaltbereiter Nationalist mittelbarer Wegbereiter des mörderischen Aufstiegs der Nationalsozialisten.

Georg Escherich und die Einwohnerwehren , Mittwoch, 13. November, 19 Uhr, Heimatmuseum Isen, Marktplatz 3; mit Musik von Leonhard M. Seidl.

© SZ vom 07.11.2019 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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