Irritierender Schwenk:Kein Interesse mehr vorhanden

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Montessori-Verein gibt Moosburg den Vorzug

Überraschende Wendung in Sachen Montessori-Schule in Wartenberg: wie Bürgermeister Manfred Ranft in der jüngsten Bildungsausschusssitzung des Gemeinderats sagte, hat der Montessori-Verein Moosburg derzeit kein Interesse mehr, sich in der Gemeinde anzusiedeln. Dies habe ihm telefonisch Thomas Becker, einer der Hauptinitiatoren des Vereins, mitgeteilt, weil der Verein ein Grundstück in "traumhafter Lage" bei Moosburg in Aussicht habe. Zudem sei das von der Gemeinde ins Spiel gebrachte Josefsheim nur als Interimslösung in Frage gekommen.

"Die Dimension des Gebäudes würde für unser Wachstum nicht ausreichen", sagte Becker der SZ. Daher müsste man die Schule im Josefsheim in einem kleineren Rahmen halten als eigentlich beabsichtigt. Eine andere Möglichkeit wäre ein Anbau, der aber erfahrungsgemäß nicht so ohne weiteres realisiert werden könne.

Ein wenig irritiert zeigten sich die Ausschussmitglieder schon von dem Schwenk. Denn als der Montessori-Verein sich an die Gemeinde gewendet hatte, hatte man sich schon Mühe gegeben, um einen Standort für die geplante Schule zu finden. Bei einer Ortsbegehung wurde Becker ein Standort sogar vorgeschlagen und er selber stellte im Gemeinderat Wartenberg den Verein und dessen Konzept für die Schule vor. Der Montessori-Verein hat konkrete Vorstellungen: Zum einen müsste das Grundstück kein Bauerwartungsland sein, weil es sonst zu teuer sei, zudem sollte es für mindesten zwei Generationen in Erbpacht zu haben sein. Zudem werde ein Fläche von 2,5 Hektar für den Anbau zum Beispiel von Gemüse benötigt, da der Zugang zur Natur Teil des Lernkonzeptes sei.

Bis zum geplanten Bau der Montessori-Schule wollte der Verein vorübergehend das leer stehende Schulgebäude im Josefsheim nutzen. Das Seraphische Liebeswerk Altötting bestätigte die Anfrage des Vereins. "Wir sind derzeit in Gesprächen mit dem Verein und prüfen die Anfrage. Konkrete Ergebnisse liegen aktuell aber noch nicht vor", teilte Pressesprecherin Kerstin Preißler mit. In der Sitzung stellte Martin Hagner, pädagogischer Leiter der stationären Jugendhilfe am Josefsheim, noch einmal klar, dass er im Sommer 2018 von der Aussage des Vereins überrascht gewesen sei, dass man der Regierung von Oberbayern das Josefsheim als neuen Schulstandort vorgeschlagen habe. Er habe Becker nur einmal gesehen und es habe von seiner Seite aus nie Verhandlungen gegeben, da das die Aufgabe des Trägers, dem Seraphische Liebeswerk Altötting, sei.

Im Bildungsausschuss wurde der Veracht geäußert, dass Wartenberg nur als Druckmittel bei weiteren Verhandlungen an anderen möglichen Standorten benutzt wurde. "Eine Montessori Schule in Wartenberg wäre wünschenswert gewesen, aber Moosburg ist auch nicht weit weg", sagte Bürgermeister Ranft.

© SZ vom 26.01.2019 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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