Im März geht`s los:Große Baustelle in Taufkirchen

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Der Einmündungsbereich des Attinger Wegs sowie die Ausfahrt vom Rathausparkplatz werden aufgeweitet und an dieser Stelle soll eine Fußgängerampel entstehen, die ein sicheres Überqueren ermöglicht. (Foto: Renate Schmidt)

Gemeinde entschärft Einmündung in den Attinger Weg mit einer zusätzlichen Fußgängerampel und einer Aufweitung des Bereichs. Die Bundesstraße wird halbseitig und der Weg komplett gesperrt

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Viele Fußgänger in Taufkirchen setzen täglich ihr Leben aufs Spiel: Zum Überqueren der viel befahrenen Bundesstraße B 15 nutzt kaum jemand die Ampelanlage an der Marktplatzkreuzung. Vielmehr laufen die meisten kreuz und quer auf Höhe der Einmündung Attinger Weg über die Straße. Seit Jahrzehnten sucht man hier nach einer Lösung. Mittlerweile hat man ein Konzept gefunden, mit dem auch das Straßenbauamt einverstanden ist und von März an wird es realisiert: Es wird eine Fußgängerampel gebaut, die mit der Hauptampel an der Marktplatzkreuzung synchronisiert wird. Außerdem wird die Einmündung in den Attinger Weg aufgeweitet, weil sich an dieser Stelle auch ein Nadelöhr für den Busverkehr befindet. Im Zuge dieser Bauarbeiten sollen auch die Regen- und Mischwasserkanäle im Attinger Weg erneuert werden: Das Ortszentrum von Taufkirchen wird in den kommenden Monaten eine große Baustelle.

Aufgrund des Lärms und des Gestanks sind die Gehwege an der B 388 in Taufkirchen unpopulär. In Ost-West-Richtung weichen die Fußgänger auf den Attinger Weg aus, der parallel dazu ebenfalls ins Ortszentrum führt. Und dann huscht man zwischen den Autos, die sich an der Ampelanlage der Marktplatzkreuzung stauen, schnell über die Straße. Es grenzt an ein Wunder, dass hier nicht ständig Unfälle passieren. Hinzu kommt, dass auch für Autos das Einbiegen aus dem Attinger Weg in die Bundesstraßen B 15 und B 388, die sich hier auf ein paar hundert Metern überlagern, mit langen Wartezeiten verbunden ist. Ständig kommt es hier zu Staus, weil auf diesem Abschnitt in Spitzenzeiten bis zu 1200 Fahrzeuge in der Stunde unterwegs sind.

Diese enorm hohe Verkehrsbelastung war bislang auch der Grund, warum das Staatliche Bauamt jahrelang den Bitten aus Taufkirchen nicht nachkommen wollte, im Abstand von weniger als 100 Metern zur Marktplatzkreuzung eine Fußgängerampel zu errichten. Man befürchtete einen Rückstau in den Kreuzungsbereich, der zu dauerhaften Problemen führen könnte. Verkehrsplaner Helmuth Ammerl, den die Gemeinde Taufkirchen zu Rate zog, fand schließlich eine Lösung: eine Fußgängerschutzanlage, die eng kooperiert wird mit der Hauptanlage an der Marktplatzkreuzung. In Spitzenzeiten wird es dadurch auch gewisse Wartezeiten für Fußgänger geben, weil nicht sofort grün kommt. Der Clou bei der Fußgängerampel ist, dass die Autos bereits durch Vorsignale aufgehalten werden. Wenn die Fußgänger grünes Licht haben, können auch die aufgestauten Linksabbieger aus dem Attinger Weg und vom Rathausparkplatz auf die Bundesstraße einbiegen.

Hinzu kommt, dass durch den Abriss der Bäckerei Mautner und dem etwas zurückgesetzten Neubau der Sparkasse an dieser Stelle mehr Platz geschaffen wurde, den Einmündungsbereich des Attinger Wegs aufzuweiten. Regina Nöscher vom Planungsbüro Wipfler-Plan hat in der vergangenen Gemeinderatssitzung diese Planung mit den Schleppkurven für die Busse erneut vorgestellt und auch den Zeitplan für die Bauarbeiten erläutert.

Los gehen wird es bereits am 13. März mit der Baustelleneinrichtung. Von 20. März bis 7. April wird dann die B 15 halbseitig gesperrt. In diesem Zeitraum muss mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Parallel dazu laufen die Bauarbeiten im Attinger Weg an. Die Zufahrt wird wegen des Umbaus der Einmündung und wegen des Neubaus des Mischwasserkanals vom 20. März bis 29. September dieses Jahres gesperrt. Die Schulbusse werden in dieser Zeit über die Realschulstraße an- und abfahren. Auch die Parkplätze auf dem Busparkplatz können in den nächsten Monaten nicht genutzt werden, da dort das Zwischenlager für den Bodenaushub beim Kanalbau eingerichtet wird.

Bauarbeiten, die den Schulbusverkehr beeinträchtigen, wurden nach Angaben der Gemeinde so gewählt, dass diese überwiegend in den Ferien liegen. Die Umleitung über die Erdinger Straße soll rechtzeitig angezeigt und beschildert werden.

Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) sprach in der Gemeinderatssitzung von einer "Riesenaufwertung vor allem für Fußgänger". Alle Beteiligten hätten sich bemüht, von ihren Forderungen zurückzustecken und eine Lösung zu finden. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.

© SZ vom 23.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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