Im Jubiläumsjahr:Ausgezeichnete Behandlung

Huntington-Zentrum der Klinik in Taufkirchen erhält Zertifikat

Als eine von drei psychiatrischen Kliniken in Deutschland ist das Isar-Amper-Klinikum in Taufkirchen für sein Huntington-Zentrum ausgezeichnet worden. Das Team um Chefarzt Ralf Marquard und Pflegedienstleiter Rudolf Dengler hat den "Huntington Disease Trial Site Certification Award" erhalten. "Das ist eine besondere Auszeichnung, die wir als Anerkennung für unsere umfassende und patientenorientierte Arbeit verstehen", freuten sich Marquard und Dengler, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik.

Die Auszeichnung wird von anerkannten und renommierten Huntington-Forschern und Einrichtungen vergeben. Geprüft wurden die Forschungstätigkeiten, die klinischen Prozesse und die Patientenorientierung. Das Zertifikat ist zwar nur ein Jahr gültig. Doch auch im kommenden Jahr möchten sich die Taufkirchener wieder der Überprüfung stellen.

Das Huntington-Zentrum wurde vor 20 Jahren gegründet und behandelt Patienten vor allem aus dem süddeutschen Raum. Pro Jahr sind es mehr als 200 stationäre Patienten, dazu kommen etwa 40 ambulante Patienten sowie 160 Studienteilnehmer. Zum diesjährigen Jubiläum veranstaltet das Klinikum ein wissenschaftliches Symposium am 14. April, zu dem zwei der renommiertesten deutschen Huntington-Experten erwartet werden. Die Huntington-Krankheit ist eine bis heute unheilbare erbliche Erkrankung des Gehirns. Die fortschreitenden Zerstörung eines Gehirnareals, das für Muskelsteuerung und grundlegende mentale Funktionen wichtig ist, führt bei den Betroffenen zu unwillkürlichen, unkoordinierten Bewegungen. Die Symptome umfassen außerdem Störungen des Gefühlslebens, der Mimik und im Endstadium Demenz. Die Krankheit tritt meistens zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr auf, nimmt immer einen schweren Verlauf und führt zum Tod.

© SZ vom 26.03.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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