IHK Erding/Freising:Auszubildende gesucht

Im Landkreis sind mehr als 100 Lehrstellen unbesetzt

Die Betriebe im Landkreis Erding haben weiterhin große Mühe, genügend Azubis zu finden. Zwei Monate vor Beginn des Ausbildungsjahrs ist absehbar, dass in den Unternehmen im Landkreis mehr als 100 Lehrstellen unbesetzt bleiben, wie die IHK-Erding/Freising meldet. Momentan sind noch 306 Lehrstellen frei. Gleichzeitig gibt es aber nur 176 unversorgte Bewerber, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht. "Die Chancen, mit einer Lehre im Berufsleben durchzustarten, sind so gut wie noch nie", sagt Otto Heinz, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, für die betriebliche Ausbildung. Angesichts der guten Wirtschaftslage und des drohenden Fachkräftemangels sei die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ungebrochen hoch, doch es fehlten immer häufiger die Bewerber, sagt Heinz. Grund dafür seien vor allem die sinkenden Schulabgängerzahlen und der Trend zum Studium. Zusätzlich verhinderten nach wie vor Rechtsunsicherheit und bürokratische Hürden die Besetzung von freien Lehrstellen mit Flüchtlingen. Besonders dramatisch sei der Azubi-Mangel im Handel. Für angehende Einzelhandelskaufleute, Verkäufer und Fachverkäufer seien noch mehr als 70 Stellen frei, aber nur 28 unversorgte Bewerber äußerten einen entsprechenden Berufswunsch. Für den Bereich Lebensmittelverkäufer, in dem 16 Lehrstellen offen seien, gebe es gar keinen gemeldeten Interessenten. Heinz unterstreicht, dass der Bewerbermangel quer durch alle Branchen geht: "Es werden auch noch angehende Feinwerkmechaniker, Bankkaufleute, Hotelfachleute oder Lagerlogistiker gesucht."

Insgesamt sind derzeit 213 IHK-zugehörige Unternehmen im Landkreis in der Ausbildung aktiv und stehen für fast 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.

© SZ vom 09.07.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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