Hohe Kosten:Angegriffener Zustand

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Oberding will drei neue Feuerwehrautos kaufen

Die Fahrzeuge der Feuerwehren von Aufkirchen, Oberding und Schwaig haben über 20 Jahre auf dem Buckel und sind mittlerweile in einem recht angegriffenen Zustand, berichtete Kreisbrandinspektor Lorenz Huber am Dienstagabend im Gemeinderat. Er plädierte dafür, drei neue Modelle anzuschaffen. Die haben allerdings ihren Preis: Die Kosten abzüglich der staatlichen Zuschüsse belaufen sich laut Huber auf insgesamt 781 000 Euro.

Gekauft wurden die drei Fahrzeuge in den Jahren 1991/92. Lorenz Huber berichtet, dass die Wehren wegen des neu eröffneten Flughafens im Erdinger Moos ihren Fuhrpark erneuern mussten, auf Anforderung der Regierung. "Diese Jahre waren nicht gut für Autokäufe", weiß Huber heute. Hielten die Fahrzeuge vor 1980 noch bis zu 30 Jahre, war bei späteren Modellen nach 20 Jahren Schluss: "Sie sind angerostet", so Huber. Beim Oberdinger Fahrzeug könne man "beim Rahmen mit der Hand durchgreifen". Besonders schlecht sehe es beim Aufkirchner Modell aus. Es werde die kommende TÜV-Überprüfung wahrscheinlich nicht überstehen.

"Die drei stehen zur Ausmusterung an", betonte der Kreisbrandinspektor. Heuer sei ein günstiger Zeitpunkt für Neuanschaffungen. Denn bis 31.12.2016 gäbe es noch Fahrzeuge nach der Abgasnorm Euro 5. "Damit sparen wir uns pro Fahrzeug 15 000 Euro", erklärte Huber. Die Euro 6 sei gerade für Feuerwehren nicht so geeignet. "Wir haben genauso viel Abgase, aber verbrauchen mehr Sprit". Nach den Plänen von Lorenz Huber soll Aufkirchen ein LF 20/20 erhalten (Kosten 320 000 Euro), Oberding ein HLF 20/16 (320 000 Euro) und Schwaig ein TLF 4000 (350 000 Euro). Hinzu kommen verschiedene Beladungen. Die Kosten belaufen sich laut Huber abzüglich der Zuschüsse auf 781 000 Euro. Die Gemeinderäte nahmen die Pläne ohne größere Debatte zur Kenntnis. Die drei neuen Fahrzeuge müssen nun europaweit ausgeschrieben werden. Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat erklärte Huber, dass 50 Prozent der Entscheidung der Preis ausmache. 30 Prozent zähle aber auch Qualität als Kriterium sowie der Service. Die Räte wollten auch wissen, was denn mit den alten Fahrzeugen geschehen werde. Sie könnten zum Beispiel nach Syrien gehen, erklärte Huber. Schließlich hätten sie immer noch einen "Einsatzwert".

© SZ vom 25.02.2016 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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