Haushalt:Schule und Turnhalle für 33 Millionen Euro

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Beide Projekte prägen den Haushalt 2019 der Gemeinde. Die Feuerwehr benötigt zwei neue Einsatzfahrzeuge

Von Tom Daller, Taufkirchen

Die Gemeinde Taufkirchen steht vor einer gewaltigen finanziellen Herausforderung: Die Gebäude A und B der Mittelschule sowie die Dreifachturnhalle, Haus F, sollen abgebrochen und neu gebaut werden. 33 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, das ist die größte Investition, die in Taufkirchen jemals getätigt wurde. Dieses Riesenprojekt prägt den Haushalt der kommenden Jahre, für 2019 wurde in den Haushaltsvorberatungen im Gemeinderat ein Volumen von 28,5 Millionen Euro angesetzt.

Die beiden Schulgebäude stammen aus den 1960er und 1970er Jahren, verbrauchen enorme Mengen Energie und der Brandschutz ist ein Provisorium. In die Turnhalle regnet es rein und die Größe reicht nicht mehr aus. Die Neubauten sollen von 2019 bis 2022 errichtet werden, die 380 Kinder in der Zeit werden teils in Containern, teils in umliegenden Schulgebäuden untergebracht. Die Gemeinde rechnet mit neun Millionen Euro an Zuschüssen für die Mittelschule, 3,35 Millionen für die Mehrzweckhalle und 580 000 Euro für einen Grundschultrakt, der sich auch darin erstreckt. Für 2019 will die Gemeinde zur Finanzierung 3,5 Millionen Euro an Krediten aufnehmen; bis Ende des Jahres 2019 steigt der Schuldenstand von 7,1 auf zehn Millionen Euro.

Ein weiterer dicker Brocken ist die Kreisumlage, die die Gemeinde an den Landkreis weiterreichen muss. Über die endgültige Höhe der Prozentpunkte wird noch verhandelt, der Taufkirchener Kämmerer Fritz Krieg geht von knapp fünf Millionen Euro aus und hat diese Summe im Haushaltsansatz eingerechnet: "Vielleicht reißen wir heuer auch die fünf Millionen."

Nachdem die Gemeinde in den vergangenen Jahren ihre Rücklagen nahezu aufgebraucht hat, ist Kämmerer Krieg bei den Einnahmen vorsichtig mit der Steuerschätzung, damit sie ihm keinen Strich durch die Rechnung macht: 5,65 Millionen Euro kalkuliert Taufkirchen beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer, obwohl man heuer bereits 5,8 Millionen eingenommen hat. Der Gemeindeanteil an der Gewerbesteuer wurde für 2019 ebenso vorsichtig auf 3,5 Millionen Euro veranschlagt, obwohl das Ergebnis 2018 zwischen 3,8 und 3,9 Millionen Euro lag. Bei den Schlüsselzuweisungen kalkuliert die Gemeinde mit 1,25 Millionen Euro.

Der Investitionsplan für 2019 fällt ansonsten nicht sehr üppig aus, es muss gespart werden. Allerdings nicht bei der Sicherheit und da geht es um die Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr Taufkirchen erhält 2019 ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 3000 für 280 000 Euro und die Freiwillige Feuerwehr Moosen ein Löschfahrzeug LF 20 KatS, ebenfalls für 280 000 Euro. Laut einer landkreisweiten Bedarfsanalyse muss sich Taufkirchen mit der Kreuzung der beiden Bundesstraßen auch gegen einen Lastwagenbrand wappnen und benötigt die dafür erforderlichen Einsatzfahrzeuge.

Im Haushalt 2019 stellt sich die Gemeinde auch auf einen erhöhten Bedarf bei der Kindertagesbetreuung ein. Der Zuzug der vergangenen Jahre war enorm, 2019 reichen weder in Moosen noch in Taufkirchen die Plätze aus, obwohl die Gemeinde erst im September 2017 ein weiteres Kinderhaus eröffnet hat. In Moosen wird für 2020 ein Anbau an das Kinderhaus St. Stephanus geplant, 2019 sind bereits Kosten für die Planung und die Verlegung des Parkplatzes in Höhe von 122000 Euro veranschlagt. In Taufkirchen will die Pfarrei das Kinderhaus Pauli Bekehrung erweitern, die Gemeinde stellt unterdessen Container zur Verfügung, die sie für 140 000 Euro erwerben will. Und nicht zuletzt soll auch die Jugendförderung in den Vereinen von fünf auf zehn Euro pro Jugendlichen angehoben werden.

Für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus sind 540 000 Euro veranschlagt, 226 000 Euro will die Gemeinde in den Bau eines neuen Regenüberlaufbeckens investieren, das dem Hochwasserschutz dient.

© SZ vom 22.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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