Mit ungewohnten Zahlen muss Oberdings Kämmerer Josef Neudecker in der Corona-Krise jonglieren. Im Haushaltplan für 2021, der am Dienstag im Gemeinderat vorberaten wurde, sind für die Gewerbesteuereinnahmen sieben Millionen Euro angesetzt. In der Vergangenheit waren es stets zweistellige Millionenbeträge. Für die Kreisumlage, die Oberding dieses Jahr zu berappen hat, sind 19 Millionen eingestellt. Insgesamt sieht der Entwurf für den Verwaltungshaushalt rund 30 Millionen Euro vor, für den Vermögenshaushalt rund 20 Millionen. Zum Vergleich: 2020 hatte der Gemeinderat einen Vermögenshaushalt von rund 22,4 Millionen Euro beschlossen und einen Verwaltungshaushalt von rund 27,6 Millionen.
Die Oberdinger waren bei der Gewerbesteuer vorgewarnt: Aufgrund der wirtschaftlichen Talfahrt schmolz im vergangenen Jahr die ursprünglich prognostizierten 21 Millionen auf 4,9 Millionen zusammen. Dieses Jahr habe er "vorsichtig optimistisch" sieben Millionen angesetzt, sagt Neudecker, nicht zuletzt in der Hoffnung, dass es mit der Wirtschaft spätestens im letzten Quartal wieder aufwärts gehe. Bei der Einkommenssteuer rechnet Neudecker mit rund 5,1 Millionen Einnahmen,bei der Umsatzsteuer mit knapp drei Millionen. Erneut müssen Mittel vom Vermögenshaushalt in Form von Rücklagenentnahme und Kreditaufnahme in den Verwaltungshaushalt umgeschichtet werden. Rund 8,5 Millionen sind dafür vorgesehen.
An größeren Ausgaben stehen im Haushaltsentwurf zwei Millionen für abschließende Baumaßnahmen für die neue Grund- und Mittelschule, 1,4 Millionen für die Obdachlosenunterkunft, 1,2 Millionen für das Mehrfamilienhaus Schwaig und zwei Millionen für Grundstückskäufe. Der Gemeinderat zeigte sich grundsätzlich mit dem Haushaltsentwurf einverstanden. Beschlossen wird der Haushalt in einer der nächsten Sitzungen.