Landkreis Erding:Hohe Kosten bereiten Sorgen

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Die Innungen im Landkreis Erding klagen über die hohen Rohstoff- und Energiepreise.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Schon vor dem Ukraine-Krieg hatten einige Handwerkszweige im Landkreis unter Druck gestanden, da die Preise zum Beispiel für Holz, Baumaterialien oder Getreide 2021 massiv angestiegen waren. Schon kurz nach Beginn des Krieges folgten die Energiepreise. Die Konsequenzen spürt seitdem jeder, der Auto fahren und heizen muss oder eben Strom benötigt. Alle Innungen sind sich einig: Preissteigerungen für Produkte und Leistungen seien unvermeidbar. Dabei würde man aber nur einen Teil der eigenen Kosten an den Kunden weiter geben.

Am stärksten betroffen sind die Bäcker. Die Rohstoffpreise haben sich mit Beginn des Ukraine-Kriegs um weitere 20 bis 25 Prozent erhöht, einfach bei allem, was die Bäckereien verarbeiten. Dazu kommen die Energiepreise. Die Öfen werden mit Erdöl oder Gas befeuert. Bereits vorher hatten viele die Preise leicht angehoben. Die gestiegenen Kosten bei der Ausgabenseite decken die Preiserhöhungen aber nicht, heißt es von Seiten des Bäckerhandwerks. Und Preiserhöhung, obwohl eigentlich zwingend notwendig, seien ein zweischneidiges Schwert. Höhere Preise würden wohl nur dazu führen, dass die Kunden, die ebenfalls sparen müssten, weniger einkaufen oder noch mehr beim Discounter. Einige Bäcker stellen sich die Frage, ob ein weiterer Betrieb noch Sinn macht.

Auch die Metzger sehen düstere Zeiten auf sich zukommen, da sie ebenfalls sehr energieintensiv arbeiten. Sogar der Getreidepreis spielt bei ihnen indirekt eine Rolle, denn das Futter für die Tiere wurde auch teurer. Dazu kommen höhere Preise bei Gewürzen, Verpackungsmaterial und Kunstdärmen. Beim Strom rechnet die Innung schon im August mit einer Verdreifachung der Kosten.

Betroffen sind auch die Schreiner. Aufgrund der hohen Energie- und vor allem Spritkosten, haben die meisten Betriebe ihren Stundensatz erhöht, man habe überall die 60 Euro überschritten, sagt Anton Kolbinger, Obermeister der Erdinger Schreinerinnung. Bei den "normalen Materialien" habe es eine Steigerung in einem Jahr von 25 Prozent gegeben. Bei Fenstern habe sie heuer sogar 36 Prozent betragen und die Lieferzeit betrage mehrere Monate statt fünf Wochen. Auch die Friseurinnung klagt über die hohen Energiekosten. Auch dort hat es bereits Preiserhöhungen gegeben.

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