Gymnasium Dorfen:"Beste Lern- und Arbeitsbedingungen"

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Vierter Erweiterungsbau des Gymnasiums Dorfen eingeweiht: Auf zwei Ebenen stehen nun weitere 1000 Quadratmeter zur Verfügung, die auch für die Ganztagsschule genutzt werden sollen

Von Thomas Daller, Dorfen

Der vierte Erweiterungsbau des Gymnasiums Dorfen ist abgeschlossen und wird seit den Pfingstferien genutzt. Der Landkreis hat den neuen Trakt am Dienstag mit einem Festakt eingeweiht. Damit stehen nun weitere 1000 Quadratmeter zur Verfügung, die insbesondere der offenen und gebundenen Ganztagsschule dienen. Außerdem ist Platz für zusätzliche Fachräume. Bis zum Herbst soll auch die Erweiterung des Lehrerzimmers und des Sekretariats abgeschlossen sein.

Der Erweiterungsbau schließt sich im Nordosten an den bestehenden Gebäudetrakt an. Die beiden Etagen ruhen auf einem Stützensystem, damit dieser Teil des Pausenhofs erhalten werden konnte. Der Anbau verfügt über einen weiteren Aufzug, so dass das Gymnasium auf allen Ebenen barrierefrei ist. Architekt Wendelin Burkhardt erläuterte bei einem Rundgang, dass man bei der Raumaufteilung und durch Hohlraumböden dem Gebäude eine "gewisse Flexibilität" mitgegeben habe. Sollten sich in Zukunft die Anforderungen ändern, könne man dies berücksichtigen, ohne dass man Wände oder Böden herausreißen müsste.

Mit schwungvollen Rhythmen begleitete der Chor des Gymnasiums die Festveranstaltung anlässlich des vierten Erweiterungsbaus. Die Festgäste waren beeindruckt. (Foto: Renate Schmidt)

Landrat Martin Bayerstorfer sagte in seiner Ansprache, dass die Erweiterung auch mit Blick auf die gebundene Ganztagsschule stattgefunden habe. "Damit tragen wir der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung, dass einerseits in immer mehr Familien beide Elternteile arbeiten und es andererseits auch immer mehr Familien mit getrennt lebenden Eltern gibt." Die Schulen seien mehr und mehr gefordert, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch den Erziehungsprozess der Kinder zu unterstützen.

1176 Schüler besuchen derzeit das Gymnasium Dorfen, sagte Bayerstorfer. Diese Zahl stehe für die Attraktivität der Schule. Zwischenzeitlich habe man zur Linderung der Raumnot auch Klassenraumcontainer aufstellen müssen. Diese sind durch den Erweiterungsbau nun überflüssig geworden. Erfreulich für den Haushalt des Landkreises ist zudem, dass der Gesamtkostenrahmen in Höhe von 5,019 Millionen Euro brutto bis jetzt eingehalten wurde und dies nach Aussagen des Architekten auch so bleiben wird. Der Erweiterungsbau, lobte Bayerstorfer abschließend, biete "beste Lern- und Arbeitsbedingungen".

Auf Stützen ruht der schwarze Monolith, der dadurch kaum Platz des Pausenhofs verbraucht. (Foto: Renate Schmidt)

Obwohl die Schülerzahl seit der Umstellung auf das G8 leicht rückläufig gewesen ist, kann man insgesamt davon ausgehen, dass die Zahl der Zehn- bis 19-Jährigen relativ stabil bleibe. "Von einem Bevölkerungsrückgang hier in der Region kann nicht die Rede sein", betonte Ministerialrat Peter Kempf vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, in seinem Grußwort. Das sei nicht selbstverständlich: "Ich habe momentan einen Vorgang auf meinem Schreibtisch, bei dem es um die Existenz einer Schule und die weitere Nutzung eines Schulgebäudes geht. Dorfen ist dazu ein Kontrastprogramm."

Oberstudiendirektor Gerhard Motschmann, Leiter des Gymnasiums Dorfen, knüpfte daran an und bescheinigte den Kreisräten und Bürgermeistern "Weitsicht und Mut" für diese Erweiterung. Die Bildungsregion Erding befinde auch deswegen auf Bundesebene in der Spitzengruppe. Er dankte zudem den Architekten, die helle, lichtdurchflutete Räume geschaffen hätten, die für Transparenz und Offenheit stünden.

Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner erinnerte daran, dass viele bei der Gründung des Gymnasiums vor 41 Jahren noch skeptisch gewesen sein. Doch es sei der Beginn einer "Erfolgsgeschichte" geworden.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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