Gründungsversammlung:Neue Stiftung fördert Kultur im Wasserschloss

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Joachim Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, die 50.000 Euro Gründungskapital spendete. (Foto: Peter Bauersachs/oh)

Förderverein und Taufkirchener Zustifter spenden 50.000 Euro und Sparkasse verdoppelt die Summe für das Gründungskapital

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Kunst und Kultur im Wasserschloss Taufkirchen haben eine gesicherte Zukunft: Künftig wird die neue Förderstiftung Wasserschloss kulturelle Veranstaltungen unterstützen. Die Stiftung wurde am Dienstag Abend im Festsaal des Schlosses gegründet. Sie verfügt über ein Gründungskapital von 100 000 Euro. 20 000 Euro hat der Förderverein des Wasserschlosses aus seinen Rücklagen beigetragen, 30 000 Euro haben private Stifter und Unternehmen dazu beigetragen und die Sparkasse Erding Dorfen hat diese Summe mit weiteren 50 000 Euro verdoppelt. Die Förderstiftung ist als Verbrauchsstiftung angelegt und schüttet jährlich nicht nur die erwirtschafteten Erträge aus, sondern auch zehn Prozent des Stiftungskapitals. Jährlich stehen damit 10 000 Euro zur Verfügung. Damit das Stiftungskapital nicht nach zehn Jahren aufgebraucht ist, werden weitere Stifter gesucht; die Gründung der Stiftung sei "nicht das Ende des Wegs, sondern der Beginn", sagte Klaus Ulrich Wolter, Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied des neuen Stiftungsrates.

Vor mehr als 20 Jahren, am 12. November 1997, wurde der Förderverein gegründet, der sich seither für das Wasserschloss engagiert. Der Verein hat nicht nur viele kulturelle Veranstaltungen organisiert, sondern sich auch maßgeblich für den Kauf des Schlosses durch die Gemeinde eingesetzt. Mit dem Grundstock für die Förderstiftung hat der Verein eine weitere beachtliche Leistung erbracht.

Wolter bedankte sich in seiner Ansprache für das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Fördervereins sowie bei den zahlreichen Unternehmen und privaten Zustiftern, die die Gründung der Förderstiftung ermöglicht hatten. Ein besonderer Dank galt der Sparkasse Erding Dorfen, die von Anfang an zugesagt hatten, eine Zustiftung bis zu 50 000 Euro zu verdoppeln.

"Wir haben mit der Förderstiftung der Freunde des Jakobmayer bereits in Dorfen so gute Erfahrungen gemacht, dass wir diese Idee vor knapp zwei Jahren auch bei der Gemeinde Taufkirchen vorbrachten", erklärte Joachim Sommer, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, in seinem Grußwort. "Kunst und Kultur bringen die Menschen zusammen und wirken sich auf die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden aus. Gibt es einen schöneren Ort dafür, als ein Jahrhunderte altes Wasserschloss", betonte er. "Stiftungen werden von Menschen gegründet, die etwas bewegen wollen, und wir geben einen Teil unseres Ertrags den Bürgern zurück."

Der Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter erinnerte daran, dass das Schloss jahrzehntelang für die Taufkirchener nicht zugänglich gewesen sei, bis es der leitende Arzt Matthias Dose Mitte der 1990er Jahre geöffnet habe. Gemeinsam habe man dann das Schloss aus dem "Dornröschenschlaf erweckt". Mit dem Förderverein und später mit dem Kauf des Schlosses habe man es dann zu einem kulturellen Zentrum Taufkirchens gemacht. "Es hat aber auch Stimmen gegeben", sagte Hofstetter, "dass es eigentlich einer Planierraupe bedarf, um das Schloss wegzuschieben, das wäre viel günstiger".

"Das Schloss braucht einen finanziellen Background", bekräftigte Hofstetter. "Durch das Sponsoring unterstützt die Sparkasse das Ehrenamt und ohne ehrenamtliches Engagement hätten wir eine kalte Gesellschaft." Das Schloss sei identitätsstiftend für Taufkirchen und "unser Herz". "Wir sind einen guten Weg gegangen", sagte Hofstetter, denn das Schloss sei für die Gemeinde "elementar wichtig".

Im Anschluss an die Unterzeichnung der Gründungsurkunde für die Förderstiftung wurde auch die Zusammensetzung des neuen Stiftungsrats bekannt gegeben. Dazu gehören Klaus Ulrich Wolter und Peter Murla vom Förderverein, Franz Hofstetter als Taufkirchener Bürgermeister, Georg Schmittner, der Leiter des Kommunalunternehmens Wasserschloss und Carola Standlmayr, bei der Gemeinde zuständig für Tourismus und Wirtschaft.

© SZ vom 17.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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