Gezielte Sprengung in Weihenstephan:Explosion auf dem Campus

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Nicht mehr transportfähige Chemikalie wird gesprengt

Von Peter Becker, Freising

Die Technische Sondergruppe des Landeskriminalamts hat am Mittwochvormittag kurz nach 10 Uhr auf dem Gelände der TU München eine Chemikalie zur Explosion gebracht. Deshalb war in Freising ein lauter Doppelknall zu hören gewesen. Bei der Chemikalie handelte es sich um etwa 250 Milliliter Tetrahydrofuran, ein organisches Lösungsmittel. Sie war in einem Gebäude der Technischen Universität München (TU) gelagert und aufgrund einer chemischen Reaktion nicht mehr gebrauchs- und transportfähig gewesen. In der Flasche hatte sich nach Angaben der Polizei ein Bodensatz gebildet, welcher bei Erschütterung explosionsgefährlich ist. Aus diesem Grund musste die Chemikalie durch Beamte des Landeskriminalamts per Hand aus dem Gebäude getragen und auf einer Grünfläche gesprengt werden.

In einem Radius von 150 Metern waren umliegende Gebäude der TU München evakuiert worden. Wohngebäude waren nicht betroffen. Wegen der Semesterferien hatten sich ohnehin nur wenige Personen auf dem Gelände des Maximus-von-Imhof-Forums und des Emil-Erlenmeyer-Forums aufgehalten. Nachdem zusätzlich zu den Fuß- und Radwegen die sich im nördlichen Bereich des Sprengorts gelegene Thalhauser Straße gesperrt war, konnte die Technische Sondergruppe des Landeskriminalamts zur Tat schreiten.

Das Tetrahydrofuran legte ein Beamter des Landeskriminalamts in einem eigens dafür ausgehobenen zwei Meter tiefen Loch per Hand ab. Mittels eines Sprengstoffs wurde die Substanz zerstört. Die Sprengung verlief planmäßig. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Nur der Knall durch die etwa zwei Kilo Sprengstoff war weithin zu hören. Schon kurz nach der Sprengung hatte Polizeihauptkommissar Dieter Lerchl auf Nachfrage an Ort und Stelle Entwarnung gegeben. "Es ist nichts passiert, keine Personen sind zu Schaden gekommen. Nur eine Scheibe ist geborsten." Schuld daran war die Druckwelle der Explosion, die das Glas zum Splittern brachte. Der Sachschaden beträgt nach Angaben der Polizei etwa 100 Euro. Am Einsatz beteiligt waren Polizisten der Freisinger Inspektion, des Landeskriminalamts und etwa 20 Einsatzkräfte der Weihenstephaner Werksfeuerwehr.

© SZ vom 01.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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