Gemeinderat Wartenberg:Ausschreibung zurückgezogen

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Für die Arbeiten an der Außenanlage des Alten Schulhauses kommt nur ein Angebot - dieses liegt 30 Prozent über der Kalkulation

Das Thema Kostensteigerung bei der Sanierung und dem Umbau des Alten Schulhauses lässt die Gemeinderäte nicht los. Erst vor Kurzem hatte Architekt Udo Rieger Rede und Antwort stehen müssen, warum es zu einer deutlichen Kostenmehrung gegenüber der Kostenschätzung kommt, nun stand die Auftragsvergabe der Außenanlage auf der Tagesordnung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, die nur wegen diesem Punkt einberufen worden war.

Und auch diesmal hatte Bürgermeister Manfred Ranft (FW) eine Hiobsbotschaft: "Uns liegt nur ein einziges Angebot von einer Firma vor. Dies liegt mit 603 000 Euro 30 Prozent über der Kostenschätzung." Dass Firmen den Bauboom in der Region dazu nutzen, höhere Preise zu veranschlagen, hatte auch Architekt Rieger als einen Grund dafür angeführt, warum das Alte Schulhaus teurer wird als gedacht. Bei Ausschreibungen müssen Gemeinden oft feststellen, dass kaum Angebote zurückkommen. Und wenn, dann mit Preisen, die mitunter doppelt so hoch sind wie kalkuliert. Wie in Wartenberg bereits bei der Kläranlage. Da lag das einzige Angebot um mehr als 50 Prozent über der Kostenschätzung.

30 Prozent mehr war den Gemeinderäten deutlich zu hoch, zumal schon in der Sitzung mit Rieger unter anderem von CSU-Gemeinderat Josef Sedlmaier angesichts der Mehrkosten beim Alten Schulhaus gefordert wurde "den Bürgerpark mit sofortiger Wirkung einzustellen". Einstimmig beschloss man deshalb die Ausschreibung aufzuheben. Verzichten auf den Bürgerpark wollen die Gemeinderäte aber auch nicht, weshalb nach Einsparungspotenzial gesucht wurde. Ins Spiel gebracht wurde unter anderem der Verzicht auf einen Zugangsweg und auf eine Treppe. Außerdem soll auf einen Kniff zurück gegriffen werden, den man schon bei der Modernisierung der Kläranlage angewendet hat: statt alles in einer Ausschreibung zusammen zu packen, sollen drei Lose erstellt werden. Eins soll das unmittelbare Umfeld um das Alte Schulhaus umfassen, das zweite den Spielplatzbereich unterhalb des Hauses und das dritte soll die geplante Straßenerweiterung beinhalten. Bei der erneuten Ausschreibung bei der Kläranlage lag man zwar dann immer noch über Kostenschätzung, aber insgesamt hatte man 100 000 Euro eingespart.

Die drei Ausschreibungen soll nun der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Montag, 11. März, ausformulieren. Zwar erhofft man sich davon einerseits weniger Kosten, befürchtet wird aber von einigen Gemeinderäten auch, dass es am Schluss doch teurer werden könnte, wenn dann die Baustelle nicht nur einmal, sondern drei Mal eingerichtet werden muss.

Immerhin hatte Bürgermeister Ranft auch eine gute Nachricht: die Außenanlagen sollen nun doch gefördert werden und sogar zu 60 Prozent. Der Freistaat werde das Geld aus dem Topf der Städtebauförderung nehmen. Zudem so Ranft, wird dem Markt Wartenberg ein zinsverbilligter Kredit gewährt.

© SZ vom 04.03.2019 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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