Garten der Sinne:Pavillon-Streit: Aufenthalt nur bis 22 Uhr

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Die Angelegenheit dürfte sich fürs erste erledigt haben. Denn es ist Herbst, es wird schon früh dunkel und es ist abends zu kühl, um draußen zu sitzen. Nun wird zwar der kleine Pavillon im "Garten der Sinne" in Dorfen bald wieder aufgemacht. Der Bauzaun rund um die Holzhütte kommt weg. Doch die Nachbarn brauchen nicht zu befürchten, dass sie sich wieder ärgern müssen. In ihrer bei der Stadt eingereichte Klage hatten sie geschrieben, dass Gruppen junger Leute sich "bereits am Nachmittag ganz gezielt im Pavillon" träfen, "mit Bier und Musikgeräten". Diese Zusammenkünfte brächten "eine unzumutbare Lärmbelästigung" mit sich und die Lebensqualität der Anwohner werde "erheblich reduziert". Und auch das noch: "Auf unsere Bitten nach Ruhe bei den Jugendlichen ernten wir nur Beleidigungen und Bedrohungen."

Der Bauausschuss des Stadtrats hat, nachdem die Sache bereits mehrfach ausführlich diskutiert worden war, entschieden, wie man zur Befriedung beitragen wolle. Der Pavillon wird nicht dicht gemacht, erhält keine Tür und kein Schloss. Man wird "die Nutzung des Pavillons mittels Beschilderung regeln", lautet der Beschluss. Der genaue Text ist noch nicht ausformuliert. Die richtigen Worte zu finden obliegt dem zu diesem Zweck einberufenen Komitee aus Jugendreferentin und Sozialreferent des Stadtrats, der Gemeindejugendpflegerin und dem Streetworker der Mobilen Jugendhilfe. Es wird aber inhaltlich etwa dies zu lesen sein: "Der Aufenthalt ist von 8 bis 22 Uhr gestattet"- was im logischen Ausschlussverfahren bedeutet, dass man nach 22 Uhr nicht mehr im Pavillon sitzen darf, weder Bier trinkend mit Musik noch nüchtern, still und leise. Teil zwei des Plans ist, dass der Jugend-Streetworker ab und an beim Pavillon vorbei schauen soll - wenn die Abende im Frühjahr wieder wärmer und länger werden.

© SZ vom 06.10.2017 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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