"Garten der Sinne" in Dorfen:Natur anders erleben

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Zentrales Werk des "Gartens der Sinne" ist das Kunstwerk von Albert Stiller. Zwei Meter mal zwei Meter sind die einzelnen Rahmenelemente groß. (Foto: Renate Schmidt)

Am Dorfener Isenflutkanal nimmt der neue "Garten der Sinne" Form an. Er richtet sich insbesondere an Menschen mit Demenz

Von Thomas Daller, Dorfen

Ein so genannter "Garten der Sinne" entsteht derzeit zwischen Etzkapelle und Isenflutkanal in Dorfen. In diesem Garten können insbesondere Menschen mit Demenz Natur erleben und soziale Kontakte pflegen. Ausgangspunkt für diesen Begegnungsort war der kleine Pavillon, der noch von der Dokumentation der Hochwassermaßnahmen stehen geblieben war. Dann kam der bunte Zaun hinzu, den die Kinder der Ganztagesklassen vom Kinder- und Jugendhaus gestaltet hatten. Kürzlich ist der Garten durch ein Kunstwerk des Dorfener Bauhofs erweitert worden: Es stellt einen pfiffigen Rahmen dar, durch den man die Landschaft bewusst wahrnehmen soll. Zahlreiche Spaziergänger, die in diesem Naherholungsgebiet am Stadtrand unterwegs sind, haben dieses neue Objekt bereits mit anerkennenden Worten begrüßt.

Der "Garten der Sinne" ist ein Projekt der "Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz" in Zusammenarbeit mit der Stadt Dorfen. Diese Lokale Allianz betreut eine Gruppe namens "Natur und Kultur erleben". Dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot, bei dem Menschen mit Demenz in einer betreuten Gruppe beispielsweise Ausstellungen im Rathaus besucht, Spaziergänge unternimmt und künftig eben auch den Garten am Isenflutkanal nutzen kann. Dabei will sich die Gruppe aber nicht abschotten, im Gegenteil: Der Garten sei als offener Stadtgarten konzipiert, sagt die Leiterin der Gruppe, Linda Brisch. Die Lokale Allianz sehe in der Gruppe ein generationenübergreifendes Projekt, deswegen arbeite man beispielsweise auch mit dem Kinder- und Jugendhaus zusammen.

Bevor der Garten der Sinne offiziell eröffnet wird, sind noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, sagt Albert Stiller vom Dorfener Bauhof, der das Kunstwerk geschaffen hat. Ursprünglich sollte es nur eine Art Bilderrahmen werden, aber diese Vorstellung hatte Stiller nicht gefallen. Weil er ein ähnliches Werk andernorts schon mal gesehen hatte, nahm er die Grundidee auf und variierte Dimensionen und die Winkel zueinander. Derzeit steht das Objekt noch auf dem blanken Boden. Nächste Woche wird es dann auf acht Edelstahlfüße fest montiert und übernächste Woche mit Pflanzen eingefasst. Zwei Meter mal zwei Meter sind die einzelnen Rahmenelemente groß und je nach Standort verändert sich die Perspektive. Ein Stilmittel, das bereits bei einem anderen Kunstwerk in Dorfen angewendet wurde - dem Stellvertreterhaus im Überlaufbecken.

Bislang konnte die Gruppe "Natur und Kultur erleben" den Garten noch nicht nutzen. Umso mehr freut sich Linda Brisch, wenn es nun losgeht. Aber auch bis zur offiziellen Eröffnung am Samstag, 23. April, hat die Gruppe noch ein abwechslungsreiches Programm. Am Donnerstag, 10. März, findet von 9.30 bis 12.15 Uhr im Kinder- und Jugendhaus eine Osterwerkstatt statt und am Donnerstag, 7. April, 14 bis 17 Uhr, trifft sich die Gruppe im evangelischen Gemeindezentrum zu einem Erzählcafé. Dabei geht es um Brauchtum anhand von Küchen- und Haushaltsutensilien. Ansonsten trifft sich die Gruppe immer donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr im Gruppenraum der Caritas am Johannisplatz, sagt Brisch. Wenn es draußen wieder wärmer wird, werden wieder gemeinsame Spaziergänge unternommen oder man besucht den neuen Garten der Sinne. In der Gruppe sind noch ein paar Plätze frei. Linda Brisch ist telefonisch unter der Nummer 08081/9577540 erreichbar oder per E-Mail an linda.brisch@naturundkulturerleben.de.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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