Fridays for Future:Starker Auftritt

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In Erding und Dorfen demonstrieren jeweils rund 200 Junge und Ältere für den Klimaschutz

Von Vanessa Neuss, Erding/Dorfen

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(Foto: Renate Schmidt)

Die Kundgebung in Erding am Grünen Markt.

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(Foto: Renate Schmidt)

Erdings OB Max Gotz nahm die Forderungen der Demonstrantinnen und Demonstranten entgegen.

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(Foto: N/A)

Der Abmarsch am Friedhof in Dorfen. Fotos: Renate Schmidt

"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut." Mit Sprechgesängen zogen am Freitag circa 200 Erdinger Demonstranten trotz Regen und Wind vom Grünen Markt durch die Innenstadt. Viele Schüler, aber auch einige Erwachsene waren für den Klimaschutz und eine bessere Klimapolitik am vierten "Fridays for Future" in Erding auf der Straße. Ausgearbeitete Forderungen zur Verbesserung der Klimapolitik wurden OB Max Gotz (CSU) im Anschluss an den Umzug überreicht. Auch in Dorfen zogen rund 200 junge und ältere Menschen für den Klimaschutz durch die Stadt.

Der Demonstrationszug in Dorfen. (Foto: Renate Schmidt)

Die Erdinger Forderungen wurden mit den Scientists for Future ausgearbeitet und sind laut Mitinitiatorin Jana Schröder machbar und sinnvoll. Der wichtigste Punkt sei ein umfassender Ausbau der ÖPNV, sagte Schröder. Außerdem müsse die Innenstadt autofrei gemacht werden und Neubauten darauf geprüft werden, ob sie für Photovoltaikanlagen oder Solarthermie geeignet seien. Als letzten Punkt fordern die "Fridays for Future"-Aktivisten die Stadt Erding auf den Klimanotstand auszurufen. Schröder machte klar, dass es durch den Klimawandel zu Extremwetterereignissen käme. Gotz nahm die Forderungen entgegen und machte deutlich: "Wir wollen auf Augenhöhe mit den jungen Menschen reden und an den Problemen arbeiten." Ein Klimabeauftragter und ein Klimabeirat sollen ernannt und gegründet werden. Die örtliche Politik wolle nicht wegschauen, sagte der Oberbürgermeister. Außerdem werden die Initiatoren des "Fridays for Future" die Chance bekommen ihre Forderungen - wie bereits von Helga Stieglmeier (Grüne) gefordert - im Stadtrat vorzustellen.

"Mit so vielen Demonstranten haben wir wirklich nicht gerechnet", sagte Mitinitiatorin Jule Maylandt. Umso schöner wäre es, dass sich trotz des schlechten Wetters so viele Erdinger engagiert hätten. Bei den letzten beiden Demonstrationen waren nur etwa halb so viele Menschen beteiligt. "Wir sind sowohl mit der Demonstration zufrieden als auch mit der Reaktion des Oberbürgermeisters", so Maylandt. Nun müsse man abwarten, ob und inwieweit die Politik sie mit einbeziehe. Schröder betonte, dass es nicht reiche zu demonstrieren und auf Missstände aufmerksam zu machen. Im Endeffekt müsse die Politik agieren. "Zeigen Sie uns, dass sie wirklich etwas ändern wollen", sagte die Schülerin zu Gotz.

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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