Fridays for Future:"Die Klimapolitik benötigt einen Neustart"

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Am 29. November demonstrieren wieder überwiegend junge Menschen in Erding und Dorfen

Von Vanessa Neuss, Erding

Unter dem Motto #NeustartKlima demonstrieren am Freitag, 29. November um 14 Uhr hauptsächlich junge Menschen in Erding. Auch in Dorfen treffen sich Klimaschützer an diesem Tag: Um 13.30 Uhr werden sie gemeinsam vom Friedhofsparkplatz in die Innenstadt ziehen. Die Demonstranten wollen auf Klimaschutz und konsequente Klimapolitik aufmerksam machen. Nicht nur in Erding und Dorfen engagieren sich Demonstranten an diesem Tag für den Klimaschutz. Weltweit werden im Zuge des Fridays for Future Menschen auf die Straße gehen. Am vergangenen globalen Fridays for Future am 20. September waren insgesamt Millionen von Menschen an den Streiks beteiligt. Das Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen scheint bereits gescheitert zu sein. Die Forderungen sind klar: "Die Klimapolitik benötigt einen Neustart."

Bei der ersten Fridays for Future Demonstration in Erding waren circa 300 Demonstranten beteiligt. Bei den vergangenen beiden Demonstrationen waren es jeweils ungefähr 100 Menschen. "Über mehr Teilnehmer würden wir uns natürlich freuen", sagt Mitinitiatorin Jana Schröder. Über Plakate und die Presse sollen möglichst viele Interessierte erreicht werden. An den Schulen wäre es natürlich leichter Menschen zu erreichen. Dafür gibt es zusätzlich WhatsApp-Gruppen des Ortsverbands Erding. Jeder kann der Gruppe über die Website von Fridays for Future beitreten und erhält alle wichtigen Informationen. "Info-Gruppen haben wir auf WhatsApp schon drei, damit die 300 Interessenten unterkommen", sagt Schröder. Hauptsächlich seien zwar Schüler in der Gruppe, doch auch der ein oder andere Erwachsene und Politiker sei beigetreten, um stets informiert zu sein.

In Dorfen findet nun die zweite Fridays for Future Demonstration statt. Die erste am 20. September war bereits ein voller Erfolg. Nach Schätzungen der Polizei waren etwa 400 Menschen im Zeichen des Klimas durch die Straßen gezogen. Das Alter der Teilnehmer war bunt gemischt - von Kleinkind bis Rentner waren alle vertreten. In diesem Jahr reagieren die Dorfener Initiatoren mit dem Start am Nachmittag, um noch mehr Schülern die Chance zu geben ohne Angst vor Konsequenzen an der Demonstration teilzunehmen.

Schröder betont, dass es nicht primär darum ginge wie viele Menschen teilnehmen. Wichtig sei, dass ein Zeichen gesetzt werde und man auf die Missstände aufmerksam mache. Es sei nicht nur wichtig in den Großstädten zu demonstrieren, so Schröder. Immer mehr Kleinstädte und Gemeinden schließen sich der Fridays for Future Bewegung an. Am vergangenen globalen Streiktag gingen Menschen jeden Alters in mehr als 550 Städten auf die Straße. Dieses Mal rechnen die Initiatoren mit noch mehr Demonstrationen. In Erding soll es neben dem Umzug auch eine Bühne für Reden und Musik geben. Die Demonstration wird mit einer Kundgebung mit den Forderungen der Jugendlichen beginnen und auch enden. Auch in Dorfen werden bei einer abschließenden Kundgebung die Forderungen formuliert.

Schulleitungen der weiterführenden Schulen in Erding würden Materialien für Plakate bereitstellen. Einige der Lehrer unterstützten die Schüler schon bei den letzten Fridays for Future Aktionen als Ordner und werden auch dieses Mal mitwirken. Solange der Unterricht nicht darunter leidet, helfen die Schulen gern, so Schröder. Neben Schülern sind auch alle anderen Menschen im Landkreis eingeladen sich den Demonstrationen in Erding und Dorfen anzuschließen. Das Thema Klimawandel und Umweltschutz betreffe schließlich alle, sagt Schröder. "Fridays for Future ist schon lang keine reine Jugendbewegung mehr."

© SZ vom 16.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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