Freunde des Jakobmayer:Zerstörungswut trifft Kulturverein

Lesezeit: 1 min

Unbekannte beschädigen Plakate, mit denen der Verein für Veranstaltungen wirbt. An einen Zufall glaubt keiner mehr.

Dass Plakate von politischen Parteien beschädigt und zerstört werden, ist ein bekanntes Phänomen. Dass aber ein Kulturförderverein, der Theatergastspiele organisiert, Zielscheibe solcher Attacken wird, ist sehr merkwürdig. Dem Förderverein Freunde des Jakobmayer ist das zum wiederholten Mal passiert, dreimal in Folge bei den drei letzten Veranstaltungen. Mit einer Häufung von Zufällen sind die Plakatzerstörungen nicht zu erklären.

Laut einer Pressemitteilung der Freunde des Jakobmayer wurden in den vergangenen Wochen an der Marktkirche, am Isener Tor, am Johannisplatz und am Bahnhof bei vereinseigenen Plakataufstellern die Kunststoffschutzhüllen herausgerissen, die Plakate entfernt und die Aufsteller beschädigt - wenn sie seitdem nicht gänzlich verschwunden sind. Außerdem wurden Plakate für das Gastspiel des Horizont Theaters Köln vom Schaufenster eines Zeitungsladens sowie vom Schwarzen Brett an der Alten Schmiede abgerissen. "Da dies nun schon bei der dritten Veranstaltung in Serie passiert ist, die die Freunde des Jakobmayer ausrichteten, gehen wir inzwischen davon aus, dass sich diese Aktionen gezielt gegen den Jakobmayer-Förderverein richten", heißt es in der Pressemitteilung. Ein Erklärung hat man nicht: "Das Motiv bleibt uns allerdings rätselhaft."

Die Zerstörung und Entfernung der Plakate trifft den Förderverein, aber auch und vor allem die Mitwirkenden an den Opern- und Theaterproduktionen. "Schauspieler, Sängerinnen, Komponisten, Programmdruckereien und viele andere" seien auf die Werbung für ihre Produktionen angewiesen. Gleichwohl sei es auch für die Freunde des Jakobmayer"höchst unerfreulich, wenn ihr geleisteter Beitrag für das Kulturleben der Stadt auf diese Weise sabotiert wird". Der Verein hat - wenn auch ohne große Hoffnung, dass die Plakatzerstörer ermittelt werden - Strafanzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Hinweise, die zur Aufklärung führen, werden vom Verein mit einer Freikarte für eine der nächsten Vorstellungen belohnt.

© SZ vom 02.07.2019 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: