Freising:Weniger Tiefe für die Isar

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Schwellen sollen verhindern, dass sich der Fluss weiter eingräbt

Die Isar bekommt Unterstützung vom Wasserwirtschaftsamt: Bei Achering errichtet die Behörde demnächst die erste von neun sogenannten Sohlstützschwellen. Dabei handelt es sich um ein Bauwerk quer zur Fließrichtung, das so hoch über den Flussboden hinausragt, dass der Druck des fließenden Wassers oberhalb der Schwelle verringert wird und sich das Geschiebe, also mitgeführtes Geröll, vor der Stützschwelle anlagern kann. Die Baumaßnahme unterhalb der bestehenden Acheringer Schwelle ist ein wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes zur Sohlstabilisierung der Isar zwischen Achering und Freising.

Das Flussbett zwischen Achering und Freising ist durch die Eintiefung stark gefährdet. Bis zu neun Meter hat sich die Isar dort eingegraben. Noch 1999 lag die Sohle, also der Flussboden, etwa einen Meter höher. Mit jedem Hochwasser besteht aber die Gefahr einer weiteren Eintiefung. Da sich die Isar zum Teil schon durch die obere Kiesdeckschicht gegraben hat, kann es sein, dass bei Hochwasser auch die tiefer liegenden sandigen und damit weniger stabilen Schichten angegriffen werden, ein weitreichendes Abrutschen der Uferböschungen wäre die Folge.

Das Gesamtkonzept des Wasserwirtschaftsamtes sieht vor, die Sohle und den Wasserspiegel auf das Niveau vor dem Pfingsthochwasser von 1999 zu heben. "In der Pilotstrecke erfolgte die Entnahme der Uferbefestigung auf der rechten Isarseite ziemlich genau vor einem Jahr. Dem Fluss wird nun zusätzlich Geschiebe durch die Seitenerosion zugeführt. Die Eigendynamik der Isar führt längerfristig dazu, dass das Flussbett verbreitert wird. Dies wirkt einer weiteren Eintiefung entgegen", erklärt Stephan Kirner, Projektleiter am Wasserwirtschaftsamt. Ein erwünschter Nebeneffekt des Projekts ist, dass durch die neue Uferstruktur wieder mehr Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen entstehen.

Die Zufahrt für die Materialanlieferung erfolgt über die Behelfsbrücke der B 301. Zeitweise werden 300 Tonnen Wasserbausteine angeliefert, auf bis zu zwölf Lastwagen pro Tag. Entlang der Zufahrtsstrecke wurden deshalb Ausweichbuchten errichtet, die nach der Maßnahme Ende Januar wieder verschwinden. Der Isarradweg ist beschildert.

© SZ vom 22.11.2016 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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