Freising:Tierheim bei Neufahrn geplant

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Die Bauarbeiten sollen im Oktober beginnen

Seit acht Jahren steht der Entschluss fest, ein Tierheim im Landkreis Freising zu bauen, seit fast fünf Jahren gibt es ein Grundstück dafür. Doch es hat bis jetzt gedauert, um zumindest 15 Gemeinden zu finden, die sich an der Finanzierung beteiligen. Im Oktober soll nun endlich Baubeginn sein. Manchmal, gestand Joseph Popp, der Vorsitzende des Freisinger Tierschutzvereins, bei der Jahreshauptversammlung im Freisinger Grünen Hof, seien er und die anderen Vorstandsmitglieder kurz davor gewesen, einfach alles hinzuschmeißen, so viele Widerstände und Ignoranz seien ihnen begegnet. Die jahrelange Diskussion hat zudem bares Geld gekostet. Die Baukosten sind derweil um etwa 200 000 Euro gestiegen. Die eine Million, die veranschlagt war, wird nicht reichen.

Angesichts der Kostensteigerungen beim geplanten Tierheim, das südwestlich von Neufahrn an der früheren B 11 und jetzigen Staatsstraße 2350 entstehen soll, habe man die Planung mehrmals abgespeckt und sei jetzt bei dem absoluten Minimum angelangt, betonte Joseph Popp. Es gebe keine Dienstwohnung mehr, sodass das Gelände nachts unbewacht sei, der gesamte Bau sei nur ebenerdig. Momentan steht der Krankentrakt auf der Kippe, "das hätte immense Auswirkungen, dann sind wir kein Tierheim sondern eine Pflegestelle", sagte Popp. Immerhin seien 60 bis 70 Prozent der Fundtiere krank oder verletzt. Ohne Krankentrakt würden auch die Betriebskosten steigen, betonte er, "weil die Gesundungstage bei den Tierärzten teuer sind."

Dass der Tierschutzverein selbst Geld sammelt, wo es nur geht, zeigt das vergangene Jahr. Da hat man mit Infoständen, Flohmärkten und Tombolas mehr als 80 000 Euro eingenommen. Geld, das freilich auch für den laufenden Betrieb ausgegeben wird, beispielsweise für die 33 000 Euro Tierarztkosten, die 2015 anfielen. Über 65 000 Euro sind schon in die Planung des Tierheims geflossen. Jetzt gelte es, weiter Geld zu sammeln, sagte Popp, "200 000 Euro müssen wir noch herschaffen, das kriegen wir hin." Seinen Namen, wie von einigen Geld gebenden Gemeinden gewünscht, wird der Tierschutzverein Freising nicht ändern. Den Namen des Tierheims will man mit einem öffentlichen Wettbewerb finden.

© SZ vom 06.06.2016 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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