Freising:Sponsoren springen ab

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Veranstalter sagt "Sei bunt Festival" am 2. Juli ab

Von Clara Lipkowski, Freising

Nachdem auch auf Facebook gemutmaßt worden war, dass es das "Sei bunt Festival", für das schon Karten verkauft wurden, gar nicht geben wird, hat sich nun der Veranstalter Daniel Vath zu Wort gemeldet. Er erklärte im Gespräch mit der SZ: "Das Festival wird am 2. Juli nicht stattfinden, dafür aber wird es einen Ausweichtermin geben." Zu den Vorwürfen, der Veranstalter habe betrügen wollen, sagt er: "Ich bin definitiv kein Betrüger." Das Event sei geplant gewesen, könne nun "aus finanziellen und organisatorischen Gründen" aber vorerst nicht stattfinden. Es habe sich erst "in den letzten Tagen heraus kristallisiert", dass die entscheidenden Sponsoren abgesprungen seien.

"Die Sponsoren haben mich immer wieder hingehalten. Zwei von vier hätten mitgemacht, aber das hätte nicht gereicht", sagte Daniel Vath. Allerdings gestehe er ein, dass es organisatorisch und kommunikativ schlecht gelaufen sei. Bevor er den 2. Juli absagen wollte, habe er nach einem Ausweichtermin gesucht und sich daher nicht sofort über die Facebook-Seite des Festivals bei den potenziellen Besuchern gemeldet. Zu dem Vorwurf, er sei als Veranstalter nicht auffindbar, sagte er: "Dass ich kein Impressum angegeben habe, war ein Fehler." Den wolle er baldmöglichst beheben. Er hätte aber jederzeit kontaktiert werden können - nämlich über die Facebook-Seite des Festivals.

Bisher habe er "unter 500" Tickets verkauft, sagte Vath. Nun hätten Käufer die Möglichkeit, sich die Tickets erstatten zu lassen oder die Karten für den neuen Termin im September zu behalten. Die Erstattung laufe über die Online-Plattform "Eventbrite", die die Tickets vertreibt oder per Facebook direkt über die Festival-Seite, die Vath verantwortet. Der Termin am 2. Juli sei von vorneherein nur ein "Blocktermin" gewesen, sagte Vath, weil die Sponsoren nicht fest zugesagt hätten. Trotzdem wurden schon Karten für den 2. Juli über im Internet verkauft. "Bei Eventbrite kann man nur Tickets mit Datum verkaufen", sagte Vath dazu und ergänzte, ein unternehmerisches Risiko bleibe immer.

Ursprünglich hatte Vath das "Sei bunt Festival" für 1500 bis 3000 Personen geplant. Angelehnt an das indische Holi-Fest wollte er eine Party mit Musik und Tanz und als Höhepunkt das Farbpulverwerfen in Freising organisieren. Auf Facebook hatte Daniel Vath schon Auftritte namhafter DJs angekündigt. Auf derselben Seite hatten Nutzer Zweifel geäußert, dass das Festival überhaupt stattfinde, da für das Event kein Ort bekannt gegeben und bei der Stadt keine Genehmigung beantragt worden sei. Außerdem war der Ticket-Vorverkauf gestoppt worden. Er habe das Ausmaß des Festivals vielleicht ein bisschen unterschätzt, sagte Vath. Er wolle sich für die Unannehmlichkeiten bei den Käufern entschuldigen. Die anderen Veranstaltungen, die er bisher organisiert hatte, seien wesentlich kleiner gewesen - und problemlos verlaufen.

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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