Freising:Resolution gegen dritte Startbahn

Schutzgemeinschaft sieht wegen Kapazitätsreserven keinen Bedarf

Die Schutzgemeinschaft Erding-Nord, Freising und Umgebung hat eine Resolution gegen den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen im Erdinger Moos erlassen. Deren Mitglieder - 44 Kommunen aus den Landkreisen Dachau, Erding, Ebersberg und Freising sowie 1200 Privatpersonen - "sprechen sich gegen den Bau einer dritten Start- und Landebahn aus, weil kein Bedarf besteht". Sie sei unwirtschaftlich und rechtfertige nicht den Eingriff in die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner in der Umgebung des Flughafens, heißt es darin weiter. Das Gleiche gelte für die Versiegelung von Landschaft und die Zerstörung eines Vogelschutzgebietes von europäischem Rang.

Manfred Pointner, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft, begründete die Resolution während einer Pressekonferenz mit der rückläufigen Zahl der Flugbewegungen. Diese liege weit hinter den prognostizierten Werten zurück. Die Kapazität des Zwei-Bahnen-Systems von 480 000 Bewegungen pro Jahr werde bis zum Prognose-Jahr 2025 nicht ausgeschöpft. Es gebe nachmittags zusätzliche Slots für Fluggesellschaften, sagte Pointner. Die aktuellen Wartezeiten seien für Umsteiger durchaus zumutbar. Dass Argument, dass die dritte Startbahn nicht aus Steuern finanziert werde, widerlegte Pointner. Darlehen und Stammkapital der Flughafen Gesellschaft München (FMG) seien daraus finanziert. Diese habe anfallende Zinsen nicht beglichen, die ebenso unter die Kategorie "Steuern" fielen. Das wirtschaftliche Wachstum der Region sei nicht allein von der Anzahl der angebotenen Destinationen abhängig, lautet ein weitere Begründung.

© SZ vom 22.05.2015 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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