Freising:Probleme mit aggressiven Besuchern

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Der Festwirt ist mit dem bisherigen Verlauf des Volksfestes zufrieden, weniger positiv fällt die Bilanz der Polizei aus

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das Wetter könnte nicht besser sein. Auch mit dem Bierumsatz beim Freisinger Volksfest ist man zufrieden 505,52 Hektoliter Bier haben die Freisinger bis einschließlich Dienstagabend getrunken, kein neuer Rekord, aber ein Spitzenwert, sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. 2017 waren es 476,24 Hektoliter. Dennoch legt sich ein Schatten über das 89. Freisinger Volksfest. Grund dafür ist nach Aussagen von Freisings Polizeichef Ernst Neuner eine erhebliche Zahl aggressiver Volksfestbesucher. Meist seien das Jugendgruppen, ein beliebter Treffpunkt sei der Autoscooter. Denen gehe es nicht ums Feiern "sondern darum, andere anzupöbeln". 2017 sei das nicht so eklatant gewesen.

Gegen zwei Rädelsführer dieser Jugendgruppen seien Betretungsverbote ausgesprochen worden. "Dann kommen die anderen auch nicht mehr, haben wir festgestellt", sagte Neuner am Dienstag bei der Halbzeitpressekonferenz. Jetzt hoffe die Polizei, dass sie in den letzten vier Tagen noch ein bisschen Boden gutmachen könne, um sich der positiveren Bilanz von 2017 wieder annähern zu können. Schon am ersten Volksfestwochenende hatte die Polizei viel zu tun. Immer wieder kam es zu Streitereien und Schlägereien. "Wir haben das schon am Freitag gemerkt und viel Präsenz gezeigt, um Auseinandersetzungen schon zu Beginn unterbinden zu können." Am Samstag habe das nicht ganz so gut funktioniert. "Da war einfach zu viel los", so Neuner.

Auch am Dolce-Vita-Dienstag ging es laut Polizeibericht wieder hoch her. Ein 23-jähriger Freisinger schlug mit Fäusten und Masskrug auf zwei 18-Jährige aus Oberschleißheim und einen 19-jährigen Freisinger ein. Die beiden verletzten Oberschleißheimer mussten danach ambulant im Klinikum Freising behandelt werden. Der Freisinger musste, nachdem der Masskrug offensichtlich an seinem Kopf zerbrochen war, sogar schwer verletzt ins Klinikum gebracht werden. Die weiteren Vorfälle vom Dienstag: drei Diebstähle von Geldbeuteln, ein Besucher der Weinhalle beleidigte eine Beamtin, eine Trunkenheitsfahrt und mehrere Streitereien konnten unterbunden werden, acht Platzverweise wurden ausgesprochen, ein 18-Jähriger, der bereits mit einem Betretungsverbot belegt war, wurde aufgegriffen, was ein Bußgeld von 300 Euro nach sich ziehen wird. Zurückgegangen sei dafür die Zahl der Betäubungsmittellkonsumenten, die aufgegriffen würden, sagte Ernst Neuner. "An den üblichen Treffpunkten sind wir präsent und die anderen finden wir auch noch", versicherte der Freisinger Polizeichef.

Die große Bedeutung von Polizeipräsenz und Securitypersonal hob im Anschluss der Sprecher der Schausteller, Christian Buchner, hervor. "Wir haben uns auch schon mal überlegt, ob man nicht künftig auf den Mass-Preis noch einen Euro drauflegt, um das Sicherheitskonzept zu finanzieren", sagte er.

Einen kleinen Ausblick auf das 90. Freisinger Volksfest gab schon mal Freisings Festreferent Hubert Hierl. "Da müssen wir uns mal zusammensetzen und uns das eine oder andere einfallen lassen", sagte er. Er selbst erlebe das Volksfest nun seit mittlerweile 50 Jahren und sei ein "dankbarer Konsument" des Angebotes der Freisinger Brauereien.

© SZ vom 13.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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