Freising:Prachtexemplare

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August Weidinger kümmert sich um Freisings Rosen

Von Clara Lipkowski, Freising

Genau jetzt ist der perfekte Moment, um "Sympathie" zu besichtigen: Die Kletterrose von August Weidinger, einem umtriebigen Rosenliebhaber aus Freising, strahlt in kräftigem Rot und duftet intensiv. Seit Jahrzehnten schon beschäftigt sich der 84-Jährige mit der Zucht und Pflege von Rosen: als Mitglied des Vereins Rosen- und Gartenfreunde, als ehrenamtlicher Stadtgärtner und natürlich daheim im eigenen Garten. Sucht man nach Pflegetipps für Rosen, ist man bei ihm an der richtigen Adresse. Weidinger weiß so gut wie alles über die "Königin der Blumen". Er kennt die Namen der ADR-Rosen - das sind Rosen, die nach Neuzüchtung geprüft und für gut befunden wurden. Seine rote Kletterrose "Sympathie" fällt in diese Kategorie und ist noch dazu ein ganz besonderes Exemplar: Sie ist anspruchslos, seit Jahren frei von Schädlingen und trotzt dem vielen Regen in Freising. Das liege an der Art der Züchtung, sagt Weidinger. "Sympathie" wurde wie viele andere Arten in den Gärten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf herangezogen. "Ein Jahr lang wachsen die Rosen dort ohne Dünger. Dann werden sie geprüft", berichtet Weidinger. Haben die Blüten ungesunde Verfärbungen, ist das Gehölz stark genug, sind Schädlinge am Werk? Erst wenn eine Pflanze den Qualitätstest besteht, wird sie in ganz Deutschland verkauft.

Derzeit beschäftigt sich Weidinger natürlich nicht nur mit seinen eigenen Blumen, sondern schneidet Rosen im gesamten Stadtgebiet. "Als Freising zur Rosenstadt wurden, haben wir mehr als 6000 Rosen gepflanzt, was meinen Sie, was die für eine Arbeit machen", sagt Weidinger und lacht. "Sind erste Rosen verblüht, muss der Sommerschnitt her, nur so lässt sich Pilzbefall verhindern und die Pflanze bleibt gesund." Außerdem müssten zu schwere Äste entlastet werden. Manche Züchtungen erwiesen sich als schwach, erklärt er: "Wenn das Holz nicht stark genug ist, hängen die Blumenköpfe unschön herunter."

Weidinger selbst hat einen Garten voller Obstbäume, Kräuter und natürlich: Rosen. Da darf die in Weihenstephan gezüchtete Thalhammer-Rose natürlich nicht fehlen. Benannt ist sie nach dem ehemaligen Oberbürgermeister und zeigt bereits vereinzelt ihr kräftiges Rot. Auf seine "Sympathie" aber lässt er nichts kommen. "Die ist mir die Liebste", sagt Weidinger

© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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