Freising:OB Eschenbacher ist begeistert

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Freising einigt sich mit Pächter-Team für Lindenkeller

Von Kerstin Vogel, Freising

Die neuen Pächter des Freisinger Lindenkellers stehen fest. Wie erwartet hat der Finanzausschuss des Stadtrats dem Bewerberteam um Klaus Thermer den Zuschlag für die Gastronomie auf dem Veitsberg erteilt. Wie am Montag bestätigt wurde, wird Thermer als Pächter und damit Vertragspartner der Stadt fungieren. Als Betreiber des Biergartens hat er sich neben seiner Geschäftspartnerin Anja Duppelfeld auch noch Can Tuna und Steffen Irion, in Freising bekannt als kreative Wirte des Parkcafés, ins Boot geholt. Werbefachmann Michi Kasper soll sich um das Marketing kümmern.

Das fünfköpfige Team, das den arg heruntergekommenen Lindenkeller wieder zu einer zentralen Location machen will, hat der Stadt dafür nicht nur eine Bewerbung, sondern ein ganzes Konzept vorgelegt, wie Kasper bei der Bekanntgabe des neuen Pachtverhältnisses schilderte. Das Restaurant im Lindenkeller wird demnach künftig als Tagescafé geführt. Es soll täglich außer montags von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet haben, bei Bedarf auch bis 20 Uhr, etwa an Tagen mit Veranstaltungen im Unterhaus, um das sich Anja Duppelfeld mit ihrer gemeinsam mit Thermer betriebenen Firma "Eventkitchen" kümmert.

Heißen soll das Restaurant "Stadtcafé" - und so schließt sich für manch einen Freisinger und für Thermer ein Kreis: Vor langen Jahren gab es an der Bahnhofstraße schon einmal ein Stadtcafé, das von einem gewissen Sigi Malay betrieben wurde. Der wiederum hat auch das Restaurant im Lindenkeller schon einmal mit Erfolg geführt. Eröffnet wird das Stadtcafé vermutlich nach dem Volksfest 2017. Die Küche sei "ein wenig in die Jahre gekommen", die Toiletten sollten saniert werden, und das ganze Gebäude brauche einen neuen Anstrich, zählte der gelernte Koch und Küchenmeister Thermer auf. Vordringlich aber will Thermer das seit Jahrzehnten vernachlässigte Eishaus wieder herrichten und es möglichst zeitgleich mit dem Biergarten am 1. Mai eröffnen.

Der Biergarten soll den Namen "Stadtgarten am Lindenkeller" tragen. Er wird von 11 bis 23 Uhr geöffnet haben - die neuen Betreiber erfüllen sich damit selber einen Wunsch. Man habe so einen Stadtbiergarten in Freising vermisst, schilderte Tuna, der mit seinem Partner Irion erst seit 2011 in der Domstadt lebt. Ihre Vision umsetzen wollen die beiden nun mit einem Angebot saisonaler und regionaler Speisen; es soll einen Mittagstisch geben sowie Bierspezialitäten. Wie es sich für einen bayerischen Biergarten gehört, dürfen die Besucher ihre Speisen auch selber mitbringen.

Das Jagdstüberl im ersten Stock des Restaurants soll für Firmenfeiern oder Seminare hergerichtet werden, auch das Stadtcafé kann abends gemietet werden, im Oberhaus plant Duppelfeld eine kleine Lounge-Ecke - und natürlich wird es im Freisinger Lindenkeller weiterhin Kulturveranstaltungen geben. Denn die Immobilie bleibt städtische Spielstätte - und sie wird in den kommenden Jahren eher noch wichtiger als bisher, weil wegen der Sanierung des Asamtheaters ein Teil der Veranstaltungen verlegt werden muss. Die neuen Pächter wollen aber auf dem Veitsberg auch selber Veranstaltungen organisieren.

Wie die Kooperation zwischen ihnen und dem städtischen Kulturamt und der Stadtjugendpflege genau aussehen soll, muss offenbar auch noch verhandelt werden. Kasper aber könnte sich langfristig sogar ein Marketing "aus einer Hand", vielleicht sogar mit einer gemeinsamen Website vorstellen, wie er sagte. Die neuen Pächter übernehmen den Lindenkeller von Andreas Eckert und Dino Corda, deren Pachtvertrag bis zum 31. März läuft - und die fünf sind ebenso wie Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher zuversichtlich, dass ihr Konzept bei den Freisingern Anklang finden wird. "Ich bin begeistert", gab Eschenbacher am Montag zu - und kündigte schon einmal häufige Besuche auf dem Veitsberg an.

© SZ vom 07.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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