Freising:Nur nicht aufgeben

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Mit seinen guten Vorsätzen sollte man nicht zu streng sein

Von Paulina Schmidt, Freising

Mehr Sport, weniger rauchen, gesündere Ernährung - jedes Jahr an Neujahr fassen wir gute Vorsätze. Doch so schnell wie diese beschlossen sind, sind sie oft auch wieder vergessen. Häufig dauert es nur wenige Tage oder Wochen, bis uns der Alltag einholt und wir mit unseren Vorsätzen scheitern. Doch "ohne Vorsätze verändert man nichts und lebt nur dahin. Vorsätze sind die Eintrittskarte zur Bewegung", meint Florian Richter, VHS-Dozent und Heilpraktiker in Freising.

"Für das Mentale ist es grundsätzlich gut, sich Ziele zu setzen", sagt Richter. Durch Vorsätze habe man die Chance festzustellen, ob man scheitert oder ob die Umsetzung des Vorhabens funktioniert. Und man könne sich die Frage stellen, warum man gescheitert ist. Dass die Menschen ausgerechnet an Neujahr Vorsätze fassen, sei reine Kopfsache, "man nimmt halt irgendeinen Punkt". Wenn etwas abgeschlossen ist, sei dies energetisch tatsächlich ein guter Zeitpunkt, um etwas Neues anzufangen.

Markus Friedrich, Personal-Trainer in Freising, kennt das Problem, dass sich viele Leute zu viel vornehmen. "Man sollte sich zwar ein Fernziel setzen, um zu wissen, wo es hingehen soll. Aber man muss kleine Schritte machen und auch kleine Erfolge zu schätzen wissen", rät er.

Zu den zehn beliebtesten Neujahrs-Vorsätzen gehören laut einer Forsa-Studie von 2015, die von der DAK in Auftrag gegeben wurde, die Vorsätze "Mehr bewegen/ Sport", "gesünder ernähren" und "abnehmen". Beim Thema Ernährung komme es vor allem auf das richtige Coaching und realistische Ziele an. "Und man muss auf die eigenen Erfahrungen achten. Wenn etwas schon mal nicht funktioniert hat, braucht man neue Ideen", sagt Richter. Die drei wichtigsten Punkte beim Abnehmen sind seiner Meinung nach das richtige Konzept, die richtige Dosierung und die Kontrolle der Ziele. Friedrich rät, sich beim Abnehmen vor Augen zu halten, dass dies ein Prozess ist. "Das geht nicht von heute auf morgen", sagt er. Zum Abnehmen gehöre neben der richtigen Ernährung auch der Sport. Unabhängig davon, ob man sein Gewicht reduzieren möchte, oder sich einfach vornimmt, sich mehr zu bewegen, sei es wichtig, verschiedene Disziplinen auszuprobieren und dabei für sich die richtige Sportart zu finden. "Sport funktioniert nicht ohne Spaß", sagt der Experte. Speziell beim Abnehmen gehe es nicht nur um den Sport, sondern um das Ganzheitliche. "Wenn man kleine Ziele erreicht hat, entstehen Glückshormone, dadurch bekommt man generell ein besseres Körperbewusstsein", erklärt Friedrich. Bei dem Vorsatz, sich mehr zu bewegen, empfiehlt Richter, Termine mit anderen auszumachen und Kurse zu besuchen. Außerdem sei es wichtig, sich etwas zu gönnen, wenn man ein Ziel erreicht hat. Man dürfe nicht zu verbissen an die Sache gehen.

In einem Punkt sind sich die Experten einig: Nach Rückschlägen darf man nicht aufgeben. Stattdessen müsse man sich fragen, ob die Ziele erreichbar waren, oder ob man vielleicht "zu hoch gegriffen hat", meint Lederer. "Letztendlich muss man auch nach Rückschlägen dranbleiben", rät er. Das gilt auch beim Thema Ernährung. Wenn man sich an einem Tag schlecht ernähre, solle man sich vor Augen halten, dass dies eine Ausnahme war. "Man darf nicht denken: Jetzt ist es auch schon egal", sagt Richter. Stattdessen müsse man sich selbst verzeihen und am nächsten Tag wieder von neuem beginnen.

© SZ vom 04.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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