Freising:Neue Aufgabe für Domrektor

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Rainer Boeck wird Diözesanbeauftragter für Flucht, Asyl und Integration

Von Gudrun Regelein, Freising

Es sei ein sehr schwerer Abschied für ihn, sagt Monsignore Rainer Boeck. "Du wirst weinen um deinen Dom", habe der Kardinal zu ihm gesagt - und so sei es. Er werde "diese herrliche Aufgabe" sehr vermissen: Nach sechs Jahren als Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses und Domrektor verlässt Boeck Freising und wechselt als neuer Diözesanbeauftragter für Flucht, Asyl und Integration nach München. Bereits am Donnerstag trat er die Stelle an. In München werde er ein Zentrum der Erzdiözese mit Schwerpunkt Flucht, Asyl und Integration aufbauen und leiten, sagte Rainer Boeck der SZ.

Unter anderem werde Boeck Workshops und Fachtage organisieren, die Kooperation mit einem Forschungsprojekt an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt koordinieren und neue Vorhaben anstoßen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats. Zudem werde er für das bestehende Förderprojekt "Fremde annehmen - Flüchtlinge in der Erzdiözese München und Freising begleiten und unterstützen" verantwortlich sein. Als Diözesanbeauftragter übernehme Boeck auch die Aufgaben von Ordinariatsdirektorin Elke Hümmeler im Arbeitsstab des Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz.

Die Jahre in Freising seien "sehr schön und interessant" gewesen, betont der Monsignore. Dom und Domberg lägen ihm sehr am Herzen - aber während der Generalsanierung und Bauphase werde er im Kardinal-Döpfner-Haus "als Priester nicht benötigt". Boeck war dort zuletzt für den Tagungs- und Beherbergungsbetrieb zuständig. Dieser seit Januar 2016 vom Bildungsangebot getrennte Bereich werde in gleicher Form in Freising weitergeführt und in seiner Verwaltung an das Erzbischöfliche Ordinariat angebunden.

Seit seiner Zeit als Diözesan- und Landespräses des Kolpingwerks von 2000 bis 2010 sei er mit Fragen von Flucht, Asyl und Integration vertraut, berichtet Boeck. Als ihn der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, gefragt habe, ob er die neue Aufgabe als Diözesanbeauftragter, "die mir auf den Leib zugeschnitten ist", übernehmen wolle, habe er zugesagt. Auch, wenn auf seiner Agenda nicht gestanden sei, Freising noch einmal zu verlassen, sagt der 63-jährige.

Der Weggang Boecks bedeute einen Verlust für Freising - gerade was die Belange des Doms betreffe, betonte Weihbischof Bernhard Haßlberger. "Seine deutliche und klare Art - wie er sich etwa zur dritten Startbahn positioniert hat - wird uns fehlen." Bis zu einer Entscheidung über die Nachfolge wird Stadtpfarrer Peter Lederer Boecks Aufgaben übernehmen. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bedauert den Weggang Boecks ebenfalls. Dieser sei jedoch "ein guter Mann für die neue Aufgabe - und wir sind sicher, dass die Verbundenheit mit ihm bestehen bleibt."

© SZ vom 17.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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