Freising:Mehr Verständnis für andere

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Philipp-Lahm-Stiftung und AOK unterstützen Projekt an Realschule

Von Verena Bracher, Freising

Drei große bunte Zelte stehen vor der Staatlichen Realschule Freising II. Sie sind Teil der Philipp-Lahm-Schultour, die Schülern der fünften Klassen zwei Tage lang mit verschiedenen Aktionen die Themen Ernährung, Bewegung und Persönlichkeit näher bringen soll. Gemeinsam mit der Philipp-Lahm-Stiftung betreut die Krankenkasse AOK seit Mai die bayernweite Initiative.

Mit dicken Handschuhen an den Händen sollen die Schüler Münzen aus einem Geldbeutel fischen. Dass das nicht leicht ist, merken sie schnell. Heinrich Hecht, Direktor der AOK Freising, erklärt, dass die Übungen körperliche Beeinträchtigungen simulieren: "Die Kinder bekommen ein Gefühl dafür, wie es jemand anderem geht." Besonders ältere Menschen haben im Alltag oft Probleme, weil ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. "Die Kinder lernen Verständnis aufzubringen, wenn die ältere Dame an der Kasse etwas länger braucht", sagt Hecht. Neben dem zwischenmenschlichen Umgang steht auch eine gesunde Ernährung im Mittelpunkt der Initiative. Das trifft bei Eltern und Schülern auf eine wachsende Nachfrage.

Die zwei Projekttage sind nur der Anfang: "Das sind wichtige Punkte, die wir im nächsten Jahr weiterführen werden und für die heute die Grundlagen gelegt werden", sagt Schulleiterin Andrea Weigl. Zweimal wöchentlich stattfindende Stunden sollen die Klassenlehrer dazu nutzen, Ernährungsthemen aufzugreifen oder den Umgang mit Streitsituationen zu besprechen. Insbesondere eine Konfliktprävention liegt Weigl am Herzen: "Das ist wichtiger als der Unterrichtsstoff."

Um die Lehrer zu unterstützen, bietet die AOK Schulungen und Elternabende an. Auch die Kinder tragen zum Erfolg der Initiative bei. Am Ende der Aktionstage gehen sie mit bunten Karten nach Hause, auf denen persönliche Vorsätze geschrieben sind. Auf der Karte der elfjährigen Nina Schuller steht, dass sie mehr Wasser trinken will. "Meine Mama sagt das auch immer", erklärt sie.

© SZ vom 05.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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