Freising:Kanonenkugel im Koffer

Mit dem Beginn der Asamsanierung hat das Freisinger Stadtmuseum vorübergehend seine Heimat verloren. Die Arbeit ist für Museumsleiterin Ulrike Götz aber nicht weniger geworden. So mussten mehrere tausend Ausstellungsstücke in fünf Depots gelagert werden. Die Verwaltung zog in das Haus der Vereine, und es werden weiter neue Exponate angeschafft - zuletzt die Tischuhr eines Freisinger Uhrmachers aus fürstbischöflicher Zeit.

Viel Zeit fließe in die Planung der künftigen Museumsräume im Asamkomplex, so Götz. Außerdem befinde man sich immer noch "im Modus des fliegenden Museums". Denn wenn die Menschen nicht mehr zu den Ausstellungsstücken kommen könnten, müssten diese eben zu den Menschen gebracht werden. Das neueste Projekt heißt "rollender Koffer", richtet sich vor allem an Schulen mit acht- bis zwölfjährigen Schülern. In dem Koffer finden sich unter der thematischen Überschrift "Stadtbefestigung" eine Kanonenkugel, der originale Stadttorschlüssel für das ehemalige Ziegeltor und der Urkatasterplan der Stadt Freising - und viele weiße Baumwollhandschuhe, denn die Exponate dürfen mit bloßen Händen nicht angefasst werden - die Kanonenkugel würde schnell Rost ansetzen. Eine gute Dreiviertelstunde können die Museumsmitarbeiterinnen Unterricht gestalten - dann können die Kinder die alten Freisinger Stadttore aus Pappe nachbauen.

© SZ vom 05.12.2017 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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