Noch sind es rund zwei Monate bis zur Uraufführung des Musicals "Korbinian" auf dem Freisinger Marienplatz. Jahrelang galt das Stück als unaufführbar, sagt Intendant Norbert Huber, aber jetzt entstehe eine "gewaltige, inspirierende Aufführung für Jung und Alt". Dass auch der 2. Freisinger Musicalsommer ein Erfolg wird, daran zweifelt Huber nicht. "Korbinian - Das Musical" ist nach "Feuerhex" von Martin Keeser die zweite große Inszenierung auf dem Marienplatz. "Kunst und Ort müssen zusammen passen, darin unterscheiden wir uns von anderen Festivals", sagt Intendant Huber.
Offiziell hängt zwar noch kein einziges Plakat aus, aber die Karten für die Aufführungen vom 21. bis 24. Juli sind bereits zu zwei Dritteln verkauft, wie Hubert sagt. Rund 250 Personen werden mitwirken, um das auf die Bühne zu bringen, was sich das "Kreative Quartett" hinter dem Musical ausgedacht hat. Das Quartett besteht neben Norbert Huber, der auch Chorleiter der Freysing Larks ist, das das Kernteam bei der Aufführung bildet, aus dem Regisseur Maximilian Widmann, dem Komponisten Johannes Rothenaicher und Autor Stephan Schwarz. Eigens für die Aufführungen von "Korbinian - Das Musical" wurde zudem ein großes rund 40-köpfiges Live-Orchester zusammengestellt. Bekannte Freisinger Berufsmusiker wirken mit Künstlern aus den Reihen des "Freisinger Symphonieorchesters" zusammen. Zudem wird der Chor der Realschule singen, wie Huber sagt.
Fast alle, die an dem Musical mitmachen, sind aus Freising oder zumindest eng mit der Domstadt verbunden. Nur zwei oder drei Profischauspieler vom Residenztheater werden bei den Aufführungen mit dabei sein. "Was die anderen Laienschauspieler ganz gerne haben, weil man sich von Profis immer was abschauen kann", sagt der Intendant. Komponist Johannes Rothenaicher legte sein Abitur am Camerloher-Gymnasium in Freising ab und studierte anschließend an der Hochschule für Musik und Theater in München. Regisseur Maximilian Widmann inszenierte 2014 schon die "Feuerhex".
Auch an Muttertag laufen die Proben im Pfarrheim St. Lantpert. "Es sind auch viel Mütter dabei", sagt Vesna Babic, die Vorsitzende des Vereins Freysing Larks. Das zeige, mit welcher Begeisterung alle mitmachen. Die Solisten üben schon seit dem vergangenen Jahr ihren Part ein, die Chöre seit diesem Jahr - mit zunehmender Intensität, da die Aufführungen immer näher rücken. Noch sitzen die Schrittfolgen auf der Probenbühne, die ziemlich genau der Größe der späteren Bühne am Marienplatz entspricht, nicht exakt, aber Regisseur Maximilian Widmann ist schon sehr zufrieden. Bis zur Uraufführung am 21. Juli werden alle Teilnehmer zusammen rund 15 000 ehrenamtliche Stunden geprobt haben, sagt Huber. Es ist eine aufwendige Produktion, die etwa 150 000 Euro kosten wird und nur durch die Unterstützung der Stadt Freising, der Regierung von Oberbayern und vieler Sponsoren möglich sei. Noch sei die Summe nicht völlig zusammen, weshalb der Intendant auf weitere Spenden hofft. Dass die Aufführungen ausverkauft sein werden, daran zweifelt er nicht. Aber jede können nur rund 750 Personen sehen, und da die Tickets höchstens 25 Euro kosten dürfen, sei über den Kartenverkauf keine Deckung zu erzielen. Eine der Vorgaben für den Zuschuss der Stadt war, dass das Musical für jeden bezahlbar bleibe.
"Korbinian - Das Musical" ist als Zweiakter angelegt. Die Umsetzung des Lebens und der Legenden um den Heiligen Korbinian war für Autor Stephan Schwarz eine diffizile Sache. Vieles sei auf der Bühne nicht umsetzbar, seine Fisch- und Weinwunder, aber natürlich auch seine Begegnungen mit dem Bären, habe er aufgenommen. Der erste Akt zeige Korbinian in Arpajon und seine Reise nach Rom, wo er gegen seinen Willen vom Papst zum Bischof geweiht wird. Im zweiten Akt wird er nach Freising geschickt, gerät in Streit mit dem Adel und muss fliehen. Auf der Flucht erkennt er, dass er sich seinem Schicksal endlich stellen muss.
Weitere Informationen gibt es unter www.musicalsommer-freising.de oder Facebook: Musicalsommer Freising.