Freising:Gut aufgestellt

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Rupert Schäfer Rupert Schäfer (Foto: Ursula Baumgart)

Mit neuen Angeboten sorgt die Wirtschaftsschule dafür, dass sie attraktiv bleibt

Von Petra Schnirch, Freising

Die Wirtschaftsschule in Freising behauptet sich, trotz des demografischen Wandels und der Konkurrenz durch Mittel- und Realschulen. Die Schulabgänger seien bei Unternehmen in der Region sehr gefragt, sagte Schulleiter Werner Kusch am Mittwoch bei einem Pressegespräch. "Da bin ich ein bisschen stolz drauf." Fast 30 Prozent der Absolventen - Tendenz steigend - gingen anschließend auf die Fachoberschule, auch dort seien die Erfolgsquoten dank der guten Vorbereitung sehr hoch. Bei einem Tag der offenen Tür stellt sich Wirtschaftsschule am Samstag, 12. März, interessierten Jugendlichen und Eltern vor.

Mit neuen Angeboten bemühen sich Kusch und sein Team, dass die Einrichtung attraktiv bleibt. Inzwischen gibt es eine Ganztagsklasse. In diesem Jahr kommt eine Tabletklasse dazu. Sowohl Schulaufgaben als auch Hausaufgaben werden dann auf dem Mini-PC erledigt. In Übungsunternehmen lernen die Schüler, wie sie Bestellungen und Reklamationen abwickeln. Sie können Sprachzertifikate in Englisch und Französisch erwerben. Schreiben Schüler schlechte Noten, werden sie in den Förderunterricht geschickt. Neu ist an der Wirtschaftsschule eine Berufsintegrationsklasse für 21 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge. Hier sieht Kusch eine ganz neue Herausforderung und die Möglichkeit, sinkenden Schülerzahlen durch den demografischen Wandel entgegenzuwirken. Ziel dieser "Vorklasse" sei es, die Deutschkenntnisse der Jugendlichen zu verbessern und ihnen eine Berufs- sowie Werteorientierung zu ermöglichen.

Die Schülerzahl an der größten Wirtschaftsschule in Bayern hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert. Derzeit zählt sie 620 Schüler und 72 Lehrer. Vor zwölf Jahren seien es 100 Schüler mehr gewesen, sagte Kusch, mit den bestehenden 25 Klassen sei man aber voll ausgelastet. Wichtig ist dem Schulleiter und dem Vorsitzenden des Fördervereins, Erich Irlstorfer, auch das Zusatzangebot. An der Wirtschaftsschule soll demnächst das Projekt "Leben retten" gestartet werden. Anästhesisten sollen den Jugendlichen vermitteln, wie Menschen im Notfall reanimiert und somit oft gerettet werden können. In einigen Bundesländern ist diese Initiative bereits fest verankert. Die Freisinger Wirtschaftsschule soll hier in Bayern Vorreiter und somit "Leuchtturmschule" werden.

Der Förderverein unterstützt außerdem Familien, die sich Schulfahrten nicht leisten können - "anonym, ohne dies an die große Glocke zu hängen", sagte Irlstorfer. Denn solche Ausflüge gehören fest zum Programm, sie sollen die Sozialkompetenz fördern. Von Herbst an wird es an der Wirtschaftsschule auch wieder einen Chor geben, die Kosten dafür trägt der Förderverein. Die Leitung wird Norbert Huber übernehmen.

Am kommenden Samstag öffnet sie von 9 bis 12 Uhr ihre Türen, um über ihre Arbeit und ihre Angebote zu informieren. Auch die Kreishandwerkschafter wird vertreten sein. Um 10 Uhr findet ein Info-Talk statt.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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