Freising/Erding:Überragende Streikbereitschaft

Ein Ende des Poststreiks ist auch eine Woche nach Beginn des unbefristeten Ausstands nicht in Sicht. Vor den Toren des Briefzentrums Freising am Münchner Flughafen fand am Montag eine Streikversammlung statt. "Tolle Veranstaltung trotz Regens", postete der Freisinger Verdi-Vorsitzende Andreas Faltermaier auf Facebook. Fast 400 Streikende waren nach Angaben der Gewerkschaft zum Briefzentrum gekommen.

Matthias Knüttel, Verdi-Bezirkssekretär, sprach von einer "menschenverachtenden Politik der Deutschen Post". Das "skrupellose Gewinnstreben auf Kosten der Ärmsten" im Unternehmen sei nicht hinnehmbar und fordere "entschiedenen Widerstand" heraus. Faltermaier bedankte sich für die "überragende Streikbereitschaft". Mit dem Streik unterstützen die Post-Mitarbeiter die Paketzusteller, die laut Gewerkschaft zu schlechteren Konditionen in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert werden. Auch viele Zusteller haben ihre Arbeit mittlerweile niedergelegt. Im Landkreis sind die Stützpunkte in Freising, Moosburg, Hallbergmoos und Attenkirchen betroffen, außerdem Erding, Mainburg und Unterschleißheim. Auch die Paket-Zustellbasen in Aschheim, Unterschleißheim und Landshut beteiligen sich am Ausstand. Bereits seit einer Woche streiken die meisten Mitarbeiter der beiden Briefzentren Freising und Landshut. Ein Großteil der Briefe und Paket bleibt somit liegen. Verdi befürchtet, dass die Post mittelfristig weitere Auslagerungen plant, etwa bei den Zustellern oder in den Briefzentren, was für die Beschäftigten in der Regel deutliche finanzielle Einbußen zur Folge hat.

© SZ vom 17.06.2015 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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