Freising/Erding:"Stets vorbildlich und korrekt"

Lesezeit: 1 min

KAB Dachau-Fürstenfeldbruck ergreift Partei für Rainer Forster

Von Peter Becker, Freising/Erding

Der Vorstand der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) München-Freising muss sich weiter mit der Causa seines Diözesansekretärs Rainer Forster beschäftigen. Beide Parteien hatten beschlossen, sich im Einvernehmen zu trennen. Doch jetzt macht sich der KAB-Verband Dachau-Fürstenfeldbruck für Forster stark. In einem offenen Brief an die Vorstände der KAB der Erzdiözese München und Freising sowie des Landesverbandes bekräftigen die Unterzeichner, das Vorgehen nicht mehr länger tragen zu wollen. Er habe sich ihrer Auffassung nach stets vorbildlich und korrekt für die KAB-Interessen eingesetzt.

Sowohl Susanne Schönwälder, Geschäftsführerin der KAB München-Freising, als auch Diözesanvorsitzender Dieter Thalhammer wollen sich zu dem Schreiben nicht äußern. Beide verweisen auf eine Zusammenkunft der KAB-Orts- und Bezirksvorsitzenden, die für kommenden Montag geplant ist. Was Forster betrifft, glaubt Thalhammer, "dass wir zu einer einvernehmlichen Regelung kommen". Seinen Worten zufolge bedauerte es Forster, dass er das Verhältnis zur KAB derart strapaziert habe, dass eine Trennung unvermeidlich sei. Er habe die Wirkung des Films "Zensur" unterschätzt. Thalhammer tritt Vorwürfen, er habe Forster gemobbt, entschieden entgegen. Im Gegenteil habe er ihn lange Zeit gegen Vorwürfe in Schutz genommen, sagt er.

Die KAB Dachau-Fürstenfeldbruck ist der Auffassung, dass sich Forster bei seinen Veranstaltungen an die Vorgaben von Papst Franziskus in den Enzykliken "Evangeli Gaudium" und "Laudato Si" gehalten habe. Demgemäß seien ökologische Probleme nicht zu lösen, ohne soziale Verwerfungen zu beseitigen. Die Herrschaft der Wirtschaft sei nicht länger zu dulden. Jeder, der einen überparteilichen Dialog dazu führen wolle, sei willkommen. An diese Maßgabe habe sich Forster nach Ansicht der KAB Dachau-Fürstenfeldbruck gehalten.

Der KAB-Verband wirft der Führungsspitze vor, mit der Kündigung Forsters letztlich vor negativer Kritik seitens der Medien und Parteien eingeknickt zu sein. Das deutet er als "mangelnde Loyalität" gegenüber Forster. "Mangelnde Sachkenntnis" wirft der KAB-Verband seiner Spitze vor, wenn es um die von Forster eingeladenen Redner geht. Dabei handele es sich um namhafte, wenn auch bisweilen umstrittene Personen. Angesichts kritischer Berichterstattung nun personelle Konsequenzen zu ziehen und Forster womöglich zu entlassen, stellt nach Ansicht der KAB Dachau-Fürstenfeldbruck "einen Hofknicks" gegenüber den Medien, Parteipolitikern und der anonymen Gruppe "Erdlinge" dar.

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: