Freising:CSU will kein Flughafenkonzept

Opposition scheitert mit Anträgen zum Verzicht auf dritte Startbahn

Ein gesamtbayerisches Flughafenkonzept ohne dritte Startbahn in München - das hatten die Freien Wähler in einem Dringlichkeitsantrag kürzlich im Landtag gefordert. Am Donnerstag ist der Antrag im Wirtschaftsausschuss von der CSU-Mehrheit aber abgeschmettert worden, ebenso wie ähnliche Anträge von SPD und Grünen. Der Freisinger Abgeordnete Benno Zierer (Freie Wähler) kritisierte in der Sitzung die Verzögerungstaktik von Ministerpräsident Markus Söder, der erst im Jahr 2021 über den umstrittenen Flughafenausbau entscheiden will - nach den Landtagswahlen, Europa- und Kommunalwahlen.

"Dahinter steckt durchsichtiges politisches Kalkül zu Lasten der Menschen in der Flughafenregion", kritisierte Benno Zierer nach der Abstimmung. Er erinnerte an den Bürgerdialog, den Söders Amtsvorgänger Horst Seehofer bereits im Herbst 2015 begonnen hatte. "Seitdem wurde die Entscheidung oft versprochen und genauso oft verschoben", so Zierer Deshalb forderte die Fraktion der Freien Wähler im Landtag nun eine Grundsatzentscheidung gegen den Bau der dritten Startbahn. "Der Flughafen in seiner jetzigen Größe ist profitabel und zukunftsfähig aufgestellt", betonte Zierer. Es bestehe keine Notwendigkeit, ihn auf eine Kapazität von rund 700 000 Starts- und Landungen auszubauen: "Wir brauchen nicht noch mehr Flüge von München nach Mallorca für 4,99 Euro, wie sie Ryanair momentan anbietet", so der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler.

© SZ vom 09.06.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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