Freising:Chaotische Beziehung

Amtsrichter verhängt Geldstrafe in Höhe von 450 Euro für rabiaten Ehemann

Eine etwas chaotische Beziehung muss vor Jahren ein rumänisches Ehepaar geführt haben. Damals wohnten beide im Landkreis. Offenbar im Streit ums Kindergeld hatte der Mann seiner Frau in den Jahren 2013 bis 2014 mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Diese litt daraufhin unter Nasenbluten. Im Oktober drohte der Mann gar, er werde sie umbringen, wenn er sie das nächste Mal in die Hände kriege. Offenbar war dem rabiaten Ehemann bereits ein Strafbefehl wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Bedrohung zugestellt worden. Gegen dessen Höhe hatte er Einspruch erhoben. Richter Manfred Kastlmeier verhängte nun am Amtsgericht Freising eine Geldstrafe von 450 Euro (90 Tagessätze á fünf Euro).

Der Angeklagte war nicht zum Gerichtstermin erschienen. Er hatte niemand in seiner rumänischen Heimat gefunden, der sich um seine Tochter kümmern würde. Doch seine Anwältin hatte offenbar eine Vollmacht erhalten, um die Angelegenheit in einem Rechtsgespräch zu erledigen, das sich auf die Rechtsfolge, sprich die Höhe der Geldstrafe beschränkte. Demnach lag ein Geständnis vor, in dem der Beschuldigte seine Taten einräumte. Gegenstände des Rechtsgesprächs waren der lange Zeitraum, der mittlerweile nach den Taten verstrichen ist, eine Sorgerechtsentscheidung zugunsten des Angeklagten, der sich in Rumänien jetzt um seine Tochter kümmert und die Höhe der Geldstrafe. Der Aufenthaltsort der Frau ist laut Auskunft der Neufahrner Polizei unbekannt. Sie soll sich in England aufhalten. "Die Frau hat offenbar kein Interesse an einer Strafverfolgung", so Richter Kastlmeier bei der Verkündung des Urteils.

© SZ vom 07.08.2019 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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