Freising:Baustelle Landratsamt

Lesezeit: 2 min

Die Sanierung des Stabsgebäudes der ehemaligen General-von-Stein Kaserne schiebt der Landkreis erst Mal auf die lange Bank.. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Kreisbehörde im einstigen Kloster Neustift wird zu klein. Künftige Büros sollen in der Steinkaserne entstehen, das jetzt noch der Stadt Freising gehört

Von Peter Becker, Freising

Eine ständige Baustelle ist derzeit das Freisinger Landratsamt. Dort wird der Nordflügel des Neubaus saniert. Im März könne er wieder bezogen werden, sagte der Freisinger Landrat Josef Hauner (CSU) während der Pressekonferenz zum Jahresabschluss. Die Mitarbeiter sind momentan im ehemaligen Sparkassengebäude im Landratsamtskomplex untergebracht. Wenn sie wieder umgezogen ist, zieht ein Teil der KFZ-Stelle dort ein. Die Sanierung deren Räume beginnt im kommenden Jahr. Ein weiterer Teil der KFZ-Stelle kommt in einem Konferenzraum im Neubau unter.

Eine weitere Baustelle ist die Gaststätte im Landratsamt, das ehemalige Portofino. Dort hat im Zuge der Sanierungsarbeiten der Innenausbau jedoch begonnen. Im Frühjahr sollen die Räume fertig sein. Dann könnte wieder ein Gaststättenbetreiber dort einziehen. Wer das sein , das ist bislang noch ungewiss. Die Auswahl trifft das Freisinger Hofbräuhaus, der Landkreis stellt nur die Räume zur Verfügung. Der Kreistag hatte entschieden, dass dort wieder eine Wirtschaft betrieben werden soll. Wobei einige Kreisräte argumentieren, dass der Landkreis keine Gaststätte betreiben solle. Andererseits wäre der Umbau in Büroräume nicht wesentlich billiger gewesen als die Sanierungsarbeiten in der Gaststätte. Dagegen sprach überdies der Denkmalschutz und der Umstand, dass sich das Gewölbe nicht zum Einbau von Büros eignet.

Im Neubau und im Altbau werden im kommenden Jahr die Aufzüge erneuert. Ein Teil der Sammlung des Archäologischen Vereins kehrt nach der Sanierung der Räume wieder ans Landratsamt zurück. Was mit dem anderen Teil geschehen soll, dass müsse zusammen mit dem verein überlegt werden, sagte Hauner.

Im Landratsamt selbst ist kaum mehr Platz für neue Mitarbeiter. Deren Stand steigt jedoch mit der Fülle der Aufgaben, welche die Behörde zu erledigen hat, ständig an. Das Landratsamt muss deshalb extern Räume anmieten. Um dem für die nächsten Jahrzehnte ein Ende zu bereiten, will der Landkreis das ehemalige Stabsgebäude sowie ein benachbartes Grundstück der Stadt Freising abkaufen. Im ersten Quartal des kommenden Jahres soll ein notarieller Vertrag ausgearbeitet und unterzeichnet werden.

Fest steht, dass der Erwerb und die anschließende Gestaltung des Gebäudes den Landkreis viel Geld kosten wird. Wer glaubt, dass es nach dem Erwerb des Stabsgebäudes mit den Bauarbeiten gleich losgehen werde, hat sich getäuscht. Zuerst soll ein Entwicklungskonzept entstehen. Dazu, sagte Hauner, solle eine Prognose zum Stellenbedarf der kommenden Jahre erstellt werden. "Wir wollen das Baurecht ausnutzen", betonte der Landrat. "Der Bedarf für 30 bis 40 Jahre soll gedeckt sein."

Was das Stabsgebäude betrifft, will sich das Landratsamt einen Überblick verschaffen und einen Plan für künftige Arbeitsplätze erstellen. Unter anderem soll auch das Gesundheitsamt von seinem jetzigen Standort auf das Gelände der ehemaligen Steinkaserne umziehen. Es wird einen separaten Eingang erhalten. Das Stabsgebäude selbst ist zwar nicht denkmalgeschützt, abgerissen soll es dennoch nicht werden. Schließlich soll das ehemalige Kasernengebäude eine gewisse Verortung des Stadtviertels herstellen, das es über viele Jahrzehnte lang geprägt hat.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: