Freising:Auf großer Expedition

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Studierende bringen"In 80 Tagen um die Welt" auf die Bühne, auch 40 Flüchtlinge wirken mit

Wer gerade nicht auf großer Tour rund um den Globus ist, der kann mit den Studierenden der Staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik Freising "In 80 Tagen um die Welt" reisen. Gemeinsam mit der Kindermusicalwerkstatt St. Lantpert und Flüchtlingen zweier Berufsintegrationsklassen bringen sie das gleichnamige Musical nach dem Roman von Jules Verne auf die Bühne. Die musikalische Reise startet am heutigen Donnerstag, 16. März, um 16 und 19 Uhr im Freisinger Asamtheater.

"Das ist eine ganz spannende Sache", sagt Kirchenmusiker Norbert Huber, der auch Musiklehrer an der Fachakademie und der Berufsfachschule für Kinderpflege ist, über diese besondere Kooperation. Insgesamt seien um die 30 Studierende dabei. Sie hätten je nach gewähltem Wahlpflichtbereich unterschiedliche Aufgaben. "Einige haben sich um die Verwaltung und das Management gekümmert, andere Kostüme und Requisiten erstellt. Zwölf stehen als Schauspieler auf der Bühne", schildert Huber. "Für viele ist es das erste Mal."

Geprobt haben sie seit Oktober, drei Stunden in der Woche. Und Huber, Leiter der "Musicalgruppe", plaudert aus dem Nähkästchen: "Wir haben dabei vor allem den Schwerpunkt auf das Theaterspielen gelegt, uns aber auch mit Musicaltechniken vertraut gemacht." Nun steige die Nervosität. "Alle sind total aufgeregt, aber sehr motiviert", bestätigt Miriam Stöcklmeier. Die Lehrerin betreut die Gruppe, die sich um Verwaltung und Management gekümmert hat. "Wir haben etwa Kontakt zur Stadt Freising aufgenommen. Zudem waren wir für die Werbung verantwortlich, haben zum Beispiel eine Facebook-Seite erstellt."

Beeindruckend seien die Ergebnisse der "Kostümgruppe" unter Leitung von Lehrerin Evi Schober: "Sie haben über 50 Kostüme angefertigt, zudem Kulissen und Requisiten." Die Erfahrungen seien sehr wichtig für den späteren Berufsalltag: "Die angehenden Erzieher lernen hier sozusagen am lebenden Projekt, Veranstaltungen dieser Art zu organisieren."

Auch Norbert Huber ist davon überzeugt, dass die Arbeit für das Projekt ein "bedeutender Blick in die Praxis" ist. "In den letzten zwei Jahren gab es bereits eine Kooperation zwischen der Kindermusicalwerkstatt St. Lantpert und der Fachakademie", berichtet er. In diesem Jahr gehörten 50 Kinder und Jugendliche aus der von ihm geleiteten Kindermusicalwerkstatt zum Ensemble. "Sie spielen gemeinsam mit zirka 40 Flüchtlingen aus zwei Berufsintegrationsklassen die Völker, denen die Protagonisten auf ihrer Reise begegnen. Die Kinder sind mindestens fünf, die Flüchtlinge wie auch die Studierenden über 18", beschreibt er das bunte Teamgefüge. Das wird komplettiert durch acht Musiklehrer der Fachakademie. Als Band unterstützen sie das Ensemble musikalisch.

"In 80 Tagen um die Welt" - warum hat er sich für diesen Stoff entschieden? "Das Wichtigste ist, dass das Stück Kinder und Jugendliche anspricht", erklärt Huber. Mit Blick auf die politische Lage und die Flüchtlinge im Landkreis sei es ein Musical, "bei dem sehr viel möglich ist." Schließlich gehe es um eine Reise um die Welt. "In unseren Reihen haben wir zum Beispiel Pakistani und Afghanen, die ihr eigenes Volk oder ihre eigene Region verkörpern können."

Es gab eine gemeinsame Probe aller Gruppen, das musste reichen. "Dann muss es klappen." Ist das nicht sehr gewagt? "Ich mache gerade eine Fortbildung zum Theaterlehrer - und die basiert auf Improvisation", so Huber - er ist er vom Erfolg überzeugt.

Tickets können für acht Euro in der Touristinformation Freising erworben werden. Kinder, Schüler und Studenten "reisen" zum halben Preis.

© SZ vom 16.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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