Erding:Defizit bei Frauennotruf wird ausgeglichen

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Kreisausschuss billigt Antrag des BRK über 10 500 Euro. das Modellprojekt wird noch bis Ende 2022 gefördert.

Wegen umfangreicher technischer Maßnahmen, einer Angebotserweiterungen sowie deutlich höherer Personalkosten entstand nach Angaben des Betreibers, dem BRK-Kreisverband, im vergangenen Jahr beim Frauennotruf ein Defizit von 29 326,38 Euro. Deshalb hatte das BRK an den Landkreis den Antrag gestellt, einen Defizitausgleich in Höhe von 10 500 Euro zu gewähren. Dem stimmte der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zu. Beim Frauennotruf handelt es sich um eine freiwillige Förderung eines Modellprojektes bis Ende 2022. Da ein Modellprojekt im Bereich Second Stage pandemiebedingt nicht zu 100 Prozent umgesetzt werden konnte und damit Haushaltsmittel übrigblieben verringerte sich das Defizit.

In seinem Antrag begründete das BRK das Defizit für 2021 mit umfangreichen Maßnahmen und Angebotserweiterungen wie der Anmietung von Räumlichkeiten für effizientere Beratung, der Aufrüstung der technischen Ausstattung in puncto Digitalisierung, mit der Aufstockung von hauptamtlichem Personal auf zwei Vollzeitkräfte und dem weiteren Einsatz von Ehrenamtlichen (zehn Personen und weitere Akquise) zur 24-Stunden-Erreichbarkeit als Konsequenz aus der 2021 angepassten staatlichen Förderrichtlinie. Zudem habe man die Öffentlichkeitsarbeit an die Notwendigkeiten der Pandemie angepasst. Außerdem habe es wegen der Corona-Pandemie ungeplante Ausgaben für Infektions- und Hygienemaßnahmen geben.

Der Landkreis habe sich durch den Wechsel Geld gespart

Die Kreisrätinnen Ulla Dieckmann, Fraktionssprecherin der SPD, und Helga Stieglmeier, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, hakten beim Thema Defizit nach. Man wundere sich, dass man jetzt einen Antrag auf Defizitausgleich auf dem Tisch habe, wo doch die Kündigung des früheren Trägers des Frauenhauses und der Interventionsstelle, dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) 2017 auch damit begründet worden sei, dass unter Trägerschaft des BRK Kreisverbands alles billiger für den Landkreis werde und es Synergieeffekte geben wird. Ein Thema, das bei Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) unter "Vergangenheitsbewältigung" bei beiden Fraktionen eingestuft wurde. Der SkF habe damals keinen Frauennotruf betrieben, also könne man das nicht vergleichen. Zum anderen zeigten die Zahlen, dass sich der Landkreis tatsächlich viel Geld gespart habe. So hätte der Betrieb des Frauenhauses unter dem SkF 2017 rund 180 000 Euro gekostet, unter Leitung des BRK dann nur noch rund 90 000 Euro. Auch bei der Interventionsstelle habe es ein Einsparung gegeben, rund 4000 Euro.

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