FOS/BOS:"Enorme Leistungen"

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Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler, die den Buchpreis des Landkreises erhielten, überreicht durch Landrat Martin Bayerstorfer (li.). (Foto: Renate Schmidt)

An der Erdinger FOS/BOS erhalten 537 Schüler ihre Zeugnisse, die sie nun zu einem Studium berechtigen. Zwei junge Frauen schaffen die Traumnote von 1,0

Von Jan-Hendrik Maier, Erding

"Ausbruch - die Welt wartet!" Unter diesem Motto haben am Freitag 537 Absolventen aus 23 Klassen der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule Erding (FOS/BOS) ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Mit Fachhochschulreife, fachgebundenem oder allgemeinen Abitur stehen nun für die jungen Erwachsenen die Türen zu den Hochschulen offen. Bei der feierlichen Entlassung am Freitagvormittag wurden auch die 26 Klassenbesten geehrt. Zwei Schülerinnen dürfen sich über die Durchschnittsnote von 1,0 freuen.

Für eine lockere Atmosphäre in der mit Blumen und Luftballons geschmückten Aula sorgten nicht nur die Popsongs der Schülerband, sondern auch die kurzweilige Moderation der Lehrer Susanne Hack und Klaus-Peter Schmitz. Schulleiter Gottfried Wengel, der heuer sein fünfjähriges Jubiläum an der FOS/BOS Erding feiert, würdigte in seiner Rede die "enormen Leistungen" der Absolventen. Etwa 7000 Schul- und 7500 Stegreifaufgaben, 4000 Kurzarbeiten sowie knapp 10 000 mündliche Leistungen habe man insgesamt von ihnen verlangt. Besonders freute sich Wengel über das "vorbildliche Sozialverhalten" der jungen Erwachsenen und über das außergewöhnliche Engagement der Schülermitverantwortung (SMV). Ob Spenden an die Erdinger Tafel und die Integrationsklassen der Berufsschule, Pakete für Flüchtlinge oder die Organisation von schulinternen Veranstaltungen - "was ihr abgeliefert habt, schlägt alles".

Erdings Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) beschränkte sich auf ein knappes Grußwort voller Lob und Zuversicht, verbunden mit dem Wunsch nach einem erfüllten und glücklichem Leben für die Absolventen. Das Rüstzeug dafür hätten sie an der Schule bekommen. Außer den ehrlichen Glückwünschen wird den Anwesenden aber wohl Bayerstorfers Vergleich zu einem "guten Grußwort" noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Das solle nämlich "wie ein Minirock" sein: "So kurz wie möglich, doch das Wesentliche ist abgedeckt." Im Anschluss zeichnete Bayerstorfer die 14 besten Abiturienten des Landkreises mit Buchpreisen aus.

In jedem Jahrgang besuchen auch Schüler aus dem Landkreis Ebersberg die Erdinger FOS/BOS. 2016 kommen mit Julia Kufner, Marcel Schwarz und Christoph Lang drei der besten Absolventen aus dem Nachbarlandkreis. Für ihre Leistung (alle haben die Note 1,6) wurden sie von der stellvertretenden Ebersberger Landrätin Magdalena Föstl (CSU) geehrt. "Jetzt ist Freiheit angesagt", sagte Föstl und ermutigte die Abiturienten mit einem Zitat des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel: "Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen."

Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) bezeichnete die Absolventen als "Motoren der Gesellschaft" und appellierte an sie, sich verstärkt für die Freiheit einzusetzen und sich an Wahlen zu beteiligen. Dass das in Europa derzeit wichtiger denn je sei, zeigten die Ergebnisse des Brexit-Referendums vor zweieinhalb Wochen. "Letztlich waren viele junge Menschen zu faul, um zur Wahl zu gehen. Nun ist ihre Zukunft davon betroffen. Das sehe ich mit Sorge." Mit ihrem Abschluss hätten die jungen Menschen ein wichtiges Ziel erreicht. An sieben nun ehemalige Schüler verlieh der OB die mit je 200 Euro dotierten Ehrenpreise der "Franz-Eisenreich-Schulfondsstiftung". Zum ersten Mal hat der Förderverein einen eigenen Anerkennungspreis ausgelobt, der an die beiden 1,0-Absolventinnen Laura Lex und Laura Schramm geht.

Das Ende der Schulzeit ist ein verdienter Anlass für ausgelassene Feiern. Daher ging es am Freitagabend für einige Absolventen weiter in einen Erdinger Club.

© SZ vom 11.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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