Flughafentangente Ost:Bündnis gegen Straßenbau

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Stopp des FTO-Ausbaus und der Nordumfahrung Erding gefordert

Der Ausbau der Flughafentangente Ost (FTO) ist in Vorbereitung und das Planfeststellungsverfahren für die Nordumfahrung Erding hat begonnen. Viele finden das gut, andere finden es entsetzlich. Letztere werden nun durch eine neu gegründetes Bündnis vertreten, das sich gegen "die extrem ausufernde Verkehrsinfrastruktur im Landkreis Erding" wendet, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Kernaussage: "Klimaschutz und Bodenschutz sind wichtiger, als noch mehr Straßen in der Landschaft. Erholung, Natur und Ackerboden kann nicht für ein paar Minuten schnellere Fahrt geopfert werden."

Unter der Überschrift "für Klimaschutz, Flächensparen und eine nachhaltige Mobilität" haben sich die Kreisgruppen von Bund Naturschutz (BN), des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und Privatpersonen wie der Landwirt Jakob Maier zusammengefunden. Wobei Maier im Bündnis zwar als Privatmann auftritt, aber außerhalb desselben nicht irgend ein einzelner Landwirt ist, sondern Erdinger Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands. Als Unterstützer des Bündnisses outen sich die Erdinger Grünen und die ÖDP.

Laut der Pressemeldung zur Gründung des Bündnisses ist "der aktuelle Stein des Anstoßes der geplante vierstreifige Ausbau der FTO". Gemeinsam kritisieren die Bündnismitglieder, dass die Erweiterung der FTO und die geplante Nordumfahrung Erding "einen gewaltigen Flächenverbrauch" bedeuten. So verschwänden "Flächen, die wir für Ackerbau, Erholung und Natur dringend brauchen," wird Landwirt Maier zitiert. Die BN-Kreisvorsitzende Gabriele Betzmeir vertritt die Ansicht, "stattdessen brauchen wir eine nachhaltige und vorausschauende Verkehrspolitik". Uschi Schmidt-Hoensdorf vom LBV fordert "klare gesetzliche Bestimmungen" zur Eindämmung des Flächenverbrauchs: "Unsere Natur- und Kulturlandschaft wird andernfalls unwiederbringlich zerstört." Einig ist man sich auch in der griffigen Formel, dass "mehr Straßen mehr Verkehr produzieren". Alfred Schreiber vom VCD kritisiert hierbei, dass die Zahlen und Prognosen zur Verkehrsentwicklung im Allgemeinen und rund um den Flughafen im Speziellen überholt seien: "Eine dritte Startbahn am Flughafen kommt nicht. Stattdessen wird die weitere Entwicklung des Flughafens viel geringer ausfallen, als seinerzeit prognostiziert."

© SZ vom 06.03.2021 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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