Flüchtlingshilfe Dorfen:Besuch aus Afghanistan

Ehemaliger Bundeswehr-Arzt spricht bei Flüchtlingshilfe Dorfen

Die Flüchtlingshilfe Dorfen hilft nicht nur den Flüchtlingen, sie will auch über Fluchtursachen und ihre Bekämpfung sprechen. Zum fünften Mal lädt der Verein daher zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 10. November, 19.30 Uhr, im Jakobmayer-Saal ein, bei der auch über die Arbeit des Vereins geredet wird. Gast ist der frühere Bundeswehr-Arzt Reinhard Erös, der über Afghanistan reden will. Viele der in Dorfen lebenden Flüchtlinge kommen aus diesem Land.

Erös kenne das Land am Hindukusch seit mehr als dreißig Jahren, heißt es. In den achtziger Jahren während der sowjetischen Besatzung des Landes habe er fünf Jahre lang unter Kriegsbedingungen die Bevölkerung in den Bergdörfern ärztlich versorgt. Nach dem Sturz der Taliban gründete er 2001 die Kinderhilfe Afghanistan. Seither seien in ehemaligen Taliban-Hochburgen ausschließlich mit privaten Spenden mehrere Dutzend Schulen, Waisenhäuser, Berufsschulen, eine Universität und Krankenstationen gebaut und ausgestattet. In den Projekten arbeiteten mehr als 2000 Einheimische.

Erös lebt laut Ankündigung weiter die Hälfte des Jahres in Afghanistan. Er spreche die Sprache und begegne den Menschen auf Augenhöhe, heißt es. Seit seiner vorzeitigen Pensionierung vor vierzehn Jahren hat er demnach Polizeibeamte, Soldaten, Hilfsorganisationen und Journalisten für ihren Aufenthalt in Afghanistan ausgebildet und das Auswärtige Amt und den Bundestag beraten. Für seine Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet. In Dorfen spricht er unter dem Motto "Afghanistan - Fluchtursachen und ihre Bekämpfung, 30 Jahre Erfahrung der Kinderhilfe Afghanistan". Flüchtlingskinder gestalten das Programm mit ihm gemeinsam.

© SZ vom 02.11.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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