"Leben findet Innenstadt" - das war das Motto des Stadtentwicklungskonzepts, das im vergangenen Jahr in Dorfen erarbeitet und beschlossen worden ist. Die urbane Nutzung von freien Innenstadtlagen ist eines der im Stadtentwicklungskonzept formulierten Ziele. In dieser Hinsicht tut sich nun etwas. Für eine Bebauung der Fläche an der Apothekergasse hinter dem Rathaus und dem Marienhof liegen neue Pläne vor. Der Bauausschuss bekam in seiner jüngsten Sitzung vier Varianten eines L-förmigen Gebäudekomplex präsentiert, der auf bis zu vier Etagen zahlreiche Wohnungen und Büros unterbringt.
Nach dem früher geltenden Bebauungsplan waren auf dem Areal, das derzeit als Auto-Parkplatz genutzt wird, nur vier Etagen direkt neben dem Marienhof, für den Rest aber nur eine maximal dreistöckige Bebauung zugelassen. Da jedoch der Neubau des Dorfener Rathauses in unmittelbarer Nachbarschaft vier Stockwerke haben wird, soll nach einer hierfür erforderlichen Bebauungsplanänderung auch nebenan mehr möglich sein. An dieser Stelle scheint das dem Stadtrat durchaus angemessen, da ein platzsparendes, verdichtetes Bauen im Stadtzentrum ausdrücklich im Stadtentwicklungskonzept gefordert wird.
Nach den vorgelegten Entwürfen brächte eine maximale Ausnutzung der Grundfläche mit vier Etagen etwa die Hälfte mehr an Innenraum als bislang. Einige Stadträte gaben allerdings zu bedenken, dass durchgehend vier Etagen vielleicht doch etwas zu wuchtig wären. Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) sagte, man müsse sorgfältig abwägen: "Das muss sensibel beplant werden, wie alle Innenstadtbereiche." Um besser abschätzen zu können, wie viel geht und was zu viel an dieser Stelle wäre, hofft der Stadtrat nun auf die Expertise einer städtebaulichen Feinuntersuchung, die bereits in Auftrag gegeben ist. Gleichwohl aber "drängt die Zeit", sagte Bauamtsleiter Franz Wandinger. Um den Rathaus-Neubau voranzubringen, müsse schon relativ bald eine Entscheidung her.