Erding/Oberding: Verkehrschaos vorprogrammiert

Oberdinger Kritik an Gewerbeplänen für Erding West

Dass die Erdinger Stadtverwaltung im Gewerbegebiet West, südlich der Dachauer Straße, eine Halle mit enormen Ausmaßen für einen oder mehrere Logistikbetriebe plant, das hat die Fraktion der Freien Wähler im Stadtrat kürzlich in klaren Worten kritisiert und angekündigt, das Vorhaben in dieser Form nicht weiter zu unterstützen. Kritik kommt aber nicht nur von Erdinger Bürgern und dem Stadtrat, auch die Nachbargemeinde Oberding wird sich schwer tun mit dem großen Gebäude. Schon allein das Gewerbegebiet an der Gemeindegrenze wird grundsätzlich äußerst skeptisch gesehen, denn Oberding mit insgesamt acht Ortsteilen fürchtet einen Verkehrskollaps. Bereits als im Juli vergangenen Jahres die Erdinger Pläne für einen geänderten Flächennutzungsplan auf der Tagesordnung des Gemeinderats standen, äußerten sich Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) und mehrere Räte sehr kritisch. Knackpunkt für die Oberdinger ist die Sorge, dass ein weiteres Gewerbegebiet - mehr oder weniger vor der Haustür - die ohnehin angespannte Verkehrslage in den Ortschaften weiter verschärft. Der einstimmige Gemeinderatsbeschluss vom Juli lautet, dass Oberding grundsätzlich der Aufstellung des Flächennutzungsplans zustimmt, aber eine Neuausweisung eines 250 000 Quadratmeter großen Gewerbegebiets ablehnt. Wie sich die Oberdinger nun zur Ansiedlung eines Logistikers äußern werden, darüber könne er derzeit noch keine Aussagen treffen, erklärt Josef Steinkirchner, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft. "Dazu ist es jetzt noch zu früh." Noch sei ja auch gar nichts entschieden. "Wir warten jetzt die Planungen ab, wenn sie bei uns auf dem Tisch liegen, sehen wir schon, wie schlimm es ist." Eins sei aber auf jeden Fall zu befürchten, sagt Steinkirchner: "Dass noch mehr Verkehr nach Oberding hereinkommt." Bereits seit Eröffnung der Therme Erding rollten viel mehr Autos durch Aufkirchen und Notzing, "und wenn die FTO gesperrt ist, dann ersticken Niederding und Schwaig im Verkehr".