Wer dieser Tage an der von der Stadt geplanten Hundewiese nördlich des Gerd-Vogt-Stadions vorbeiläuft, kann die beginnenden Arbeiten beobachten. Gerade werde die Wiese angesät und in den nächsten vier Wochen umzäunt, wie Christian Wenninger, Pressesprecher der Stadt auf Anfrage der SZ mitteilte. Außerdem würden Bäume gepflanzt und Sitzmöglichkeiten geschaffen.
Bereits im Februar 2023 hatte der Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) das Projekt angekündigt, nun sollen die Bauarbeiten beginnen. Seit Jahren hatte man eine passende Fläche gesucht, sich aber nicht auf ein Areal einigen können. Zunächst war der Kronthaler Weiher angedacht gewesen, der gleichzeitig als Hundestrand genutzt werden sollte.
Diese Idee wurde aber vom Finanzausschuss per Veto wieder einkassiert. Jetzt sollen den Erdinger Hundebesitzern in naher Zukunft 1775 Quadratmeter hinter dem Gerd-Vogt-Stadion zur Verfügung stehen. Ein Paradies für Hunde, in dem sie sich frei bewegen können.
Denn insgesamt ist die Zahl der Vierbeiner im Landkreis erheblich gestiegen. 2018 gab es nach Informationen des Landratsamtes 1291 registrierte Hunde in Erding, Ende 2022 bereits 1554. Insbesondere während der Corona-Pandemie konnte ein erheblicher Anstieg festgestellt werden. Im Jahr 2020 stieg die Zahl der Hunde von 1321 auf 1401. Ein Anstieg von 80 Tieren in nur einem Jahr also und auch in den Folgejahren bis Ende 2022 kamen noch einmal knapp 150 Vierbeiner dazu.
Während der Pandemie hatten sich viele Menschen einen Hund angeschafft, leider gaben einige ihre Neuanschaffungen dann wieder im Tierheim ab. Aber nicht nur die Pandemie könnte ein Grund für den Anstieg der Hunde im Landkreis sein. Der Bevölkerungsanstieg in Erding hält seit Jahren an. In den vergangenen zehn Jahren zogen knapp 10 000 Menschen in den Landkreis. Das ergibt die Datenerhebung des Statistischen Amts der Europäischen Union, kurz Eurostat. Da der Hund bekanntlich der beste Freund des Menschen ist, kann sich so auch die Zahl der Vierbeiner erhöhen.
Klagen über Hundekot auf öffentlichem Grund
Allerdings bringt die steigende Zahl der Hundehalter eben auch Probleme mit sich. Vor allem Stadtrat Thomas Schreder (CSU) hatte immer wieder eine eigens ausgewiesene Fläche für Hundebesitzer gefordert. Gründe dafür waren vermehrt aufkommende Wildunfälle wegen nicht angeleinter Hunde. Diese würden das Wild aufschrecken und es auf die Straße treiben, hieß es. Zudem wurde immer wieder über Hundekot auf öffentlichem Grund geklagt, der von den Haltern nicht entsorgt wurde. Darum eben die Hundewiese.
Seit 2018 war das Projekt im Gespräch, die Suche nach einer passenden Fläche gestaltete sich aber schwierig. Kritiker sorgten sich unter anderem um die Rebhühner in der Brutzeit und die angrenzenden Acker der Landwirte. Wann das Projekt fertiggestellt sein wird, hänge von den Wetterbedingungen und dem Zustand der Wiese ab, so das Landratsamt.