Wann die S-Bahn auf dem Erdinger Ringschluss einmal fährt und die Region vom Verkehr entlasten wird, ist völlig unklar. Trotzdem denkt man in der bayerischen Staatsregierung bereits über neue Schienenwege zum Flughafen nach. Welche Wege das sein könnten, ist bislang unklar, weswegen Johannes Becher, der Landtagsabgeordnete der Grünen im Landkreis Freising, mehr Klarheit fordert. Er verlangt von der Regierung, dass sie mündlich und schriftlich im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr Auskunft gibt über eine Machbarkeitsstudie, die ebendiesen Schienenverkehr zum Gegenstand hat.
Im Rahmen dieser Studie sollen "weitere Möglichkeiten für zusätzlichen überregionalen Schienenpersonenverkehr zum Flughafen München und die dafür erforderlichen infrastrukturellen Voraussetzungen untersucht werden", wie Becher schreibt. Um welche Trassen es sich handele und welche Verbesserungen "über die bereits bekannten Planungen an Erdinger Ringschluss, Walpertskirchner Spange und Ausbau Daglfing-Johanneskirchen hinaus" berücksichtigt werden sollen, bleibe "im Dunkeln". Wie Becher weiter schreibt, solle die Studie Grundlage für das bayerische Flughafenkonzept sein. "Da ist es doch durchaus relevant, welche neuen Trassen da jetzt in den Blick genommen werden und was sich die Staatsregierung davon verspricht", so Becher.
Verwundert sei er aber über den Auftrag an das Verkehrsbüro Intraplan, das die Prognosen im Rahmen der Machbarkeitsstudie erstellen solle. Intraplan habe "Prognosen über Passagieraufkommen und Flugbewegungen" gestellt, die letztlich zum Baurecht für die dritte Bahn geführt hätten. "Statt den von Intraplan für das Jahr 2019 prognostizierten rund 520 000 Flugbewegungen sind es derzeit faktisch mehr als 100 000 Flugbewegungen weniger", stellt Becher fest. Der Bedarf für eine dritte Startbahn sei ist "damit nachweislich nicht vorhanden". Becher schreibt, er hoffe, "dass das Verkehrsbüro Intraplan im Bereich des Schienenverkehrs mehr Expertise mitbringt als im Flugverkehr".