Erding:Aushängeschild bayerischer Lebensart

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Komplimente für Erding bei der Jahreshauptversammlung des Tourismusverbandes Oberbayern: Hier zeigt die Branche eine einzigartige Dynamik.

Matthias Vogel

Willkürlich hat sich der Vorstand des Tourismusverbandes München-Oberbayern die Stadthalle nicht ausgesucht, um sein 75-jähriges Bestehen zu feiern. Die Übernachtungszahlen in Stadt und Landkreis Erding haben enorm zugenommen. Im Jahr 2011 waren es mehr als 925 000 - eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 15,5 Prozent. Erding als Barometer für eine ganze Branche? Irgendwie schon, wenngleich der Tourismus hier speziell wegen der Therme und der Nähe zum Münchner Flughafen sowie zum Messegelände der Landeshauptstadt derart brummt. Die Zahlen des Fremdenverkehrs in Oberbayern sind aber ebenfalls zufriedenstellend. Oberbayern mit München als Motor sei der Tourismusstandort Nummer 1 in Deutschland, sagte Verbandschef und Regierungspräsident Christoph Hillenbrand am Donnerstag in der Stadthalle. Der Bruttoumsatz im Jahr 2011 habe 12,6 Milliarden Euro betragen, 50 Prozent davon stammten aus dem Tagestourismus. Das Steueraufkommen läge bei 2,7 Milliarden Euro. Im Ranking der 271 Urlaubsregionen in Europa belegt "Upper Bavaria" den Platz 17. "Unser Ziel ist Platz 15", so Hillenbrand. Die gemeinsame Vermarktung ist angesagt, hatte der Verband 2010 noch 310 Mitglieder, sind es heute 345. Erding lobte der Regierungspräsident als "Aushängeschild Bayerischer Lebensart". Das sei auch Bürgermeister Max Gotz (CSU) zu verdanken, der den Tourismus zur Chefsache erklärt habe. Weiteren Aufschwung für den gesamten Bezirk erhofft sich Erdings Stadtmarketingleiter Günther Pech vom Wechsel Gabriele Weißhäupls, die nach 28 Jahren das Amt als Münchens Tourismusdirektorin quittiert und von April an Hillenbrand als stellvertretende Verbandschefin unterstützt. "Ich werde auch im Marketing tätig sein", sagte sie. Pech sagte: "Sie ist als Repräsentantin des Verbandes optimal. Sie ist bekannt wie ein bunter Hund." Ein unerwartetes Geburtstagsgeschenk gab es für den Verband auch noch: "Die Bettensteuer wurde abgelehnt", verkündete Hillenbrand, den Blick auf sein Smartphone gerichtet, unter kräftigem Applaus der Mitglieder.

Gabriele Weishäupl stellte sich in Erding als künftige stellvertretende Chefin des Tourismusverbands vor. (Foto: Renate Schmidt)
© SZ vom 23.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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