"Ein massives Problem":Dorfen braucht neue Kinderkrippe

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Zahl der Anmeldungen übersteigt die vorhandenen Plätze deutlich

Von Florian Tempel, Dorfen

Die Stadt Dorfen muss erneut ihr Angebot an Kinderbetreuung ausbauen. "Wir haben ein massives Problem bei der Krippenunterbringung", unterrichtete Kämmerin Maria Bauer den Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats bei der letzen Runde der Vorberatungen für den Haushalt 2016. Bei der Einschreibung für das kommende Jahr in den acht kommunalen Kindertagesstätten habe es "sehr, sehr viel mehr Anmeldungen von Kindern unter drei Jahren gegeben als wir Plätze haben". Der genaue Bedarf werde zwar erst noch ermittelt. Doch eines sei bereits klar, sagte Bauer: "Wir werden sicher möglichst schnell eine weitere zweigruppige Kinderkrippe brauchen." Bislang gibt es in der Stadt Dorfen in drei Kitas fünf Krippengruppen mit 60 Plätzen für Kinder zwischen acht Monaten und drei Jahren. Zwei weitere Gruppen würden 24 weitere Krippenplätze bringen.

Bauer räumte ein, man habe nicht erwartet, dass so viele Eltern ihre Kleinkinder tagsüber in einer Betreuungseinrichtung geben wollen oder müssen. Da es den gesetzlichen Anspruch auf einen Krippenplatz gebe, sei es für die Stadt "unabdingbar", entsprechend viele Plätze zu schaffen. Mit Tagesmüttern, die es zudem in der Stadt nicht in großer Zahl gebe, sei der Bedarf nicht zu decken.

In den vergangenen Jahren ist das Kita-Angebot der Stadt Dorfen bereits mehrmals ausgebaut worden. Das jüngste Projekt war einer Erweiterung des Kinderhauses Oberdorfen, wo ein Anbau mit zwei Gruppenräumen errichtet wurde. Zuvor hatte die Stadt an der Kita Unter dem Regenbogen eine Krippe für zwei Gruppen gebaut. Zusätzliche Plätze für Kindergartenkinder wurden mit einem Naturkindergarten mit zwei Gruppen mit je 15 Kindern geschaffen.

Wo die dringend benötigten Krippenplätze eingerichtete werden, ist noch völlig unklar. Die Stadtverwaltung prüft, ob bei einer der bestehenden kommunalen Kindertagesstätten Platz für einen Anbau ist oder ein Neubau - "möglicherweise auch in Modulbauweise" - an einem neuen Standort errichtet wird. Über die Kosten für die Stadt konnte die Kämmerin dementsprechend keine genauen Angaben machen. Da mit einer Fertigstellung erst in einem Jahr zu rechen ist, werde in der "mittelfristigen Finanzplanung" für den Haushalt 2017 nun aber schon einmal 750 000 Euro eingestellt.

© SZ vom 18.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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