Eck des Billmayer-Anwesens:"68 Zentimeter sind zu wenig"

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Rollstuhlfahrer müssen an der Engstelle auf die Straße ausweichen. Auch ein Kinderwagen ist zu breit beziehungsweise der Gehweg zu schmal. (Foto: Renate Schmidt)

Engstelle am Gehweg in Wartenberg soll beseitigt werden. Ob es eine staatliche Förderung gibt, ist aber offen

"54 Zentimeter Gehsteig und 15 Zentimeter Randstein, also 68 Zentimeter sind zu wenig." Dieses Fazit zog in der Gemeinderatssitzung im Februar Zweiten Bürgermeister, Peter Schickinger (FWG). Er hatte sich vor Ort die Situation Eck des Billmayer-Anwesens am Wartenberger Marktplatz angesehen und damit SPD-Gemeinde Michael Paulini Recht gegeben. Der hatte den barrierefreien Ausbau in Wartenberg als Antrag eingebracht. Auslöser war unter anderem der sehr schmalen Gehweg an der Ecke Marktplatz/Obere Hauptstraße - eine Gefahrenquelle für ältere Menschen, für Eltern mit Kinderwägen und für Rollstuhlfahrer, wie Pauli.

Eine Verkehrsschau zusammen mit dem Ingenieurbüro Schelzke befasste sich laut Bürgermeister Manfred Ranft aber nicht nur mit dem schmalen Gehweg, sondern auch damit, ob und wie ein Streifen des wenig Rollstuhl- und Rollatorfreundlichen Kopfsteinpflasters auf beiden Gehwegen der Oberen Hauptstraße auf Höhe der Metzgerei bei den Einfahrten ausgetauscht werden kann.

Das Ergebnis: Die Straße kann auf verengt werden an de Stelle, aber eine Fahrbahnbreite von 4,5 Meter soll bleiben, damit sei ein Begegnungsverkehr noch möglich. Die Engstelle soll dann mit dem Schild "verengte Fahrbahn " ausgeschildert werden. Für den Gehweg bleibe dann 1,5 Meter. Das Kopfsteinpflaster soll durch Granitpflaster ersetzt werden und auf 25 Meter die Randstein versetzt werden. Zudem müssen dann die Treppenstufen am Marktplatz selber neu ausgerichtet werden.

Die Planer schätzten die Kosten für die Maßnahmen auf rund 33 000 Euro, davon würden die Einfahrten auf 15 000 bis 20 000 Euro fallen. Bei der Summe gibt es allerdings keine staatlichen Zuschüsse für den barrierefreien Ausbau. Allerdings, so Bürgermeister Ranft, gebe es ein Zuschussprogramm für solche Maßnahmen - Nachteil: es gibt eine Bagatellgrenze von 50 000 Euro. Die Gemeinderäte beschlossen auf jeden Fall die Gefahrenstelle am Billmayer-Anwesen zu beseitigen. Aber es soll vorher geprüft werden, ob nicht auch an anderen Stellen im Markt Wartenberg Handlungsbedarf bestehe. Rollstuhlfahrer Paulini erklärte sich sofort bereit, sich auf die Suche nach den fehlenden 17 000 Euro zu begeben und mit Fotos untermauerte Vorschläge vorzulegen.

© SZ vom 25.08.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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