Neuer Service in Erding:Honig und Eier zum Frühstück geliefert

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Die Produkte der Imkerei "Kleine Biene" können nun über Nacht nach Hause geliefert werden. (Foto: Stephan Görlich)

Die Regionalmarke "echt erding" bietet nun einen Übernacht-Lieferdienst an. Verbraucher können sich regionale Produkte aus dem Landkreis nach Hause bringen lassen.

Von Niklas Behnke, Erding

Wer regional einkaufen möchte, hat es manchmal gar nicht so leicht. Die Fahrtwege zu lokalen Betrieben sind oft lang, vor allem, wenn man neben Honig auch noch Eier, Brot und Gemüse kaufen möchte. Dabei möchte man ja eigentlich Fahrtemissionen sparen - dazu kommen der Zeitaufwand und die Spritkosten. Die Regionalmarke "echt erding", die das Landratsamt Erding zusammen mit regionalen Produkt- und Dienstleistungsanbietern ins Leben gerufen hat, möchte das ändern. Seit kurzem gibt es daher die Möglichkeit, sich "echt erding"-Produkte über Nacht nach Hause liefern zu lassen.

"Abends geerntet und morgens auf dem Tisch"

Die Marke "echt erding" gibt es bereits seit über zwei Jahren. Auf der Webseite www.echterding.de können sich Verbraucher über regionale Produzenten informieren und für den Kauf von deren Waren auf eine Verkaufsplattform für regionale Produkte sowie auf die Webseiten der Betriebe weitergeleitet werden. Dienstleister, die "überwiegend" im Landkreis Erding tätig sind, und Verkäufer, deren Waren "ihre überwiegende und letzte wesentliche Be- oder Verarbeitung" im Landkreis erfahren haben, können unter dem Markennamen verkaufen. Von denen, die bereits dabei sind, nutzen noch nicht alle das Angebot des Lieferdienstes. Häufig muss der Käufer noch selber vorbeifahren. Manche "echt erding"-Produkte wie die Eier des Hofs Sonnendorfer kann man auch im Supermarkt kaufen. Neben Lebensmittelproduzenten vereint "echt erding" Handwerker, Gastronomen und weitere Dienstleister unter dem Label.

Regionale Lebensmittel sollen immer mehr und immer öfter in den Schulen und anderen Einrichtungen des Landkreis auf den Tellern landen. (Foto: Stephan Görlich)

Ein Betrieb, der den Lieferdienst nutzt, ist die Imkerei "Kleine Biene", die Stefan Kraus und Catrin Klein in Eicherloh betreiben. Sie sind Gründungsmitglieder von "echt erding". Den Dienst der Plattform begrüßen sie, da sie als kleiner Laden, der sich im Aufbau befinde, dadurch Kosten sparen können. Die Arbeit für Fotos oder das Bereitstellen eines Internetauftritts kann ihnen von "echt erding" abgenommen werden. Über die Plattform Wochenmarkt24, auf die man von der "echt erding"-Seite weitergeleitet wird, kann man die gewünschten Produkte der Imkerei und anderer Anbieter bestellen. Solange die Bestellung vor Lieferschluss um 18 Uhr eingehe, könne der Honig "abends geerntet und morgens auf den Tisch" gestellt werden.

Das Praktische daran ist laut Stefan Kraus, dass man von verschiedenen Anbietern frische Waren in nur einer Verpackung erhalte. Dadurch könne Verpackungsmaterial gespart und der Einkauf für nicht mobile Personen erleichtert werden. Einen weiteren Vorteil an "echt erding" sieht Stefan Kraus darin, dass das "Vertrauensverhältnis zwischen Hersteller und Käufer" gestärkt werde. Um zu wissen, wo das Produkt herkomme, oder wie es gemacht werde, könne man gerne bei ihm vorbeischauen und sich alles erklären lassen.

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Dies unterstützt auch der Familienhof Sonnendorfer aus Inning am Holz, dessen Hühnereier man sich liefern lassen kann. Um Menschen Einblicke in die Produktion zu gewähren, bietet der Hof auch Führungen an. Das "echt erding"-Siegel zeige dem Kunden, "dass unsere Produkte aus Erding kommen", meint Sebastian Braun, der mit seiner Familie den Hof führt. Zwar merkt er, dass es einige Menschen gibt, die Wert auf Regionalität lägen, doch die Kaufprioritäten seien durch die derzeitigen Preissteigerungen beeinflusst. "Man kämpft gegen die billigen Eier an", sagt er. Beim Futteranbau ist der Hof bereits autonom, bei der Energieversorgung möchte er es bis 2030 sein.

"Wenn wir uns regional orientieren, gewinnen wir alle"

Der Hof Sonnendorfer und die Imkerei "Kleine Biene" sind bisher Vorreiter mit der Liefer-Möglichkeit. Bei anderen Anbietern ist das bisher noch nicht möglich, doch solle das Angebot "sukzessive ausgebaut" werden, so das Landratsamt Erding. Damit würden die Umwelt geschont, Arbeitsplätze erhalten und die "heimische Wirtschaft" gestärkt werden, sagt Landrat Martin Bayerstorfer. "Wenn wir uns regional orientieren, gewinnen wir alle", ergänzt er. Zwar kann im Moment noch nicht wie erwünscht der ganze regionale Wocheneinkauf online gemacht werden, doch dass am Ende alle als Gewinner dastehen, ist nicht ganz falsch: Die Verbraucher haben einen besseren Überblick, die Verkäufer eine Plattform und der Landrat hat das Projekt mitgestaltet.

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