Berufsausbildung:Eine neue Werkstatt für die Zimmerer

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Landrat Martin Bayerstorfer spricht auf der Einweihungsfeier für die sanierte Zimmererwerkstatt an der Dr.-Herbert-Weinberger-Schule Erding. (Foto: Renate Schmidt)

An der Dr.-Herbert-Weinberger-Schule in Erding ist der Umbau der Zimmerer-Räumlichkeiten abgeschlossen. Auf die Auszubildenden warten modernisierte Unterrichtsbereiche und mehr Arbeitssicherheit.

Von Johannes Elle, Erding

Termingerecht ist die Sanierung und Erweiterung der Zimmerer-Werkstatt an der Dr.-Herbert-Weinberger-Schule in Erding abgeschlossen worden. Nach zehnmonatiger Bauphase wurde die neue Werkstatt nun in einer Feierstunde offiziell für den Schulbetrieb geöffnet. Sicherheitsbedenken durch die Raumaufteilung, unvorteilhafte Belegpläne und fehlende Toilettenräume für weibliche Auszubildende waren für die Sanierung ausschlaggebend gewesen.

Für die Auszubildenden im Zimmererhandwerk gibt es nun die Möglichkeit, ihren Beruf praktisch noch besser zu erlernen. Modernere Maschinen und ein immer digitaler werdender Ausbildungsprozess sollen den Auszubildenden hierbei helfen. Aber auch für eine bessere Arbeitssicherheit soll mit der neuen Werkstatt gesorgt werden. Für ihn sei es wichtig, "für Kinder und Jugendliche Bildungsräume zu schaffen, die herausfordern, begleiten und versorgen", betonte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) auf der Veranstaltung. Dazu gehört auch "eine funktionierende Zimmererwerkstätte, die den Ansprüchen gerecht wird".

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Für die Dr.-Herbert-Weinberger-Schule war der Umbau "eine Operation am offenen Herzen", so Schulleiter Dieter Link. Denn auch während der Sanierung musste der Schulbetrieb weiterlaufen. "Das ging nur mit Engagement in allen Abteilungen", erklärte er weiter. Besonderer Dank gelte auch dem Architekturbüro Falterer, welches "aus der bestehenden Substanz das Bestmögliche" gemacht habe. Die Gesamtkosten des Umbaus belaufen sich zwar auf 750 000 Euro, dennoch sei der eingeplante Kostenrahmen um "rund 30 000 Euro unterschritten worden", wie die Schule mitteilt. Zusätzlich sei die Maßnahme mit 177 000 Euro vom Freistaat unterstützt worden. Mit der neuen Werkstatt sei man "sehr glücklich".

An der Erdinger Berufsschule, wo das Zimmern unter den Fachbereich der Bautechnik fällt, sieht man der Zukunft positiv entgegen. Die Anmeldungen für die Ausbildung im Zimmererhandwerk seien "konstant geblieben", beschreibt Pressesprecher Matthias Adelsberger die Situation an der Berufsschule. Auch bei jungen Leuten sei die Fachrichtung weiterhin beliebt, führt er weiter aus, da "die Praxis nicht zu kurz kommt, und man gleichzeitig mit moderneren Maschinen und vermehrt digital arbeitet". Zusätzlich böte der Holz- und Montagebau immer wieder in vielen Bereichen verschiedene Möglichkeiten, welche die Zukunftssorgen der Branche schmälern dürften.

Immer mehr Frauen machen eine Ausbildung im Zimmererhandwerk

Das spiegelt sich auch im Bayern-Trend wider: Entgegen der negativen Entwicklung der Gesamtzahl an Lehrlingen, ist die Anzahl an Auszubildenden im Zimmererhandwerk gestiegen. So gab es in Bayern laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) 2171 Azubis in Zimmererbetrieben. Das bedeutet zwar einen Rückgang von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr der Messung (2021), im Gesamtvergleich jedoch gewann der Beruf des Zimmerers an Lehrlingen im Freistaat (2020: Zuwachs von 5,5 Prozent, 2021: Zuwachs von 5,9 Prozent).

Beachtenswert ist auch die Anzahl der Zimmererinnen in Bayern. Simultan zum deutschlandweiten Trend haben sich seit 2020 immer mehr Frauen für einen handwerklichen Beruf entschieden. Waren es vor drei Jahren noch 58 Frauen, so waren es laut ZDH im vergangenen Jahr schon 84. So auch in Erding, wo sich zur Zeit sechs Zimmererinnen erfolgreich in der Ausbildung befinden.

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